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Eine Pornographische Romanze Teil 04
Datum: 15.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
straucheln zu geraten, die Steigung war enorm. Nach vielleicht dreihundert Höhenmetern hörte der Wald auf, zuerst auf der Linken, dann schließlich auch zur Rechten. Was blieb waren Farn, Felsen, Heidekraut und mageres Gras. Nun ging es nicht mehr ganz so steil bergan, der Pfad beschrieb einen weiten Bogen nach Westen, und führte durch eine von steilen Bergflanken gesäumte Hochebene, die einigermaßen trostlos und abweisend wirkte. "Müßten wir nicht längst den Kratersee erreicht haben?" fragte Lisa. "Der Weg scheint ja überhaupt kein Ende zu nehmen." "Wir haben es gleich geschafft. Wenn wir die Felsen dort vorne umrundet haben, können wir ihn sehen." Im Zentrum des Cader Idris befindet sich ein hufeisenförmiger Kessel. Ein riesiges natürliches Amphitheater, an dessen gegenüberliegendem Ende der Kratersee lag, der Llyn Cau, das tiefblau schimmernde Tor zur keltischen Unterwelt. Der Mythologie zufolge trieb der Totengott jede Nacht mit seiner Hundemeute die Seelen der Verstorbenen zusammen und geleitete sie durch den Llyn Cau ins Jenseits. "Bist Du einverstanden, wenn wir dem See keinen Besuch abstatten und ihn uns nur aus der Vogelperspektive ansehen. " Lisa nickte. "Dieser Anblick erzeugt eine merkwürdige Beklemmung. Es ist alles so..." sie suchte nach dem passenden Wort "... leer hier. Und bedrückend still. Kein Vogel, nicht einmal das ansonsten so allgegenwärtige Blöken der Schafe." Das einzige Geräusch stammte tatsächlich von dem Bach, der dem Llyn Cau entsprang und sich ... gurgelnd und plätschernd an der Nordseite des Talkessels seinen Weg bahnte. Wir bogen also von dem Weg ab, der zum See führte, stiegen linker Hand die Innenseite des südlichen Sattels hoch und überquerten den Kamm. Auf der von leuchtend weißen Quarzadern durchzogenen Außenseite des Cader Idris, laut Karte ziemlich genau oberhalb unseres Campingplatzes, der aber von dort nicht mehr sichtbar war, hielten wir eine kurze Rast. "Wie ich sagte, es ist alles andere als ein Spaziergang" bemerkte ich. "Man hält es nicht für möglich, aber hier kommen tatsächlich von Zeit zu Zeit Leute um, die sich bei schlechtem Wetter verirren und abstürzen." Wir wanderten weiter über öde Geröllfelder. Der Weg war teilweise kaum zu erkennen; wäre die Strecke nicht durch im Abstand von ungefähr hundert Metern aufgeschichtete Steinhaufen markiert gewesen, hätten wir uns mit Sicherheit verirrt. "Eine Landschaft wie auf dem Mars" meinte Lisa. "Nicht ganz. Auf dem Mars wäre alles von rotem Staub überzogen... Aber hier kann man tatsächlich glauben, daß man sich nicht in Wales, sondern im Himalaja oder in den Anden befindet... Oder eben doch auf dem Mars." Wir erreichten einen Nebengipfel, von dort führte der Weg dicht am Rand des Kraters wieder ein gutes Stück bergab. An der tiefsten Stelle, bevor der Anstieg zum Penygadair, dem eigentlichen Gipfel, begann, bogen wir vom Pfad ab. Wenig später standen wir direkt über dem Llyn Cau. Ein heftiger Aufwind blies uns ins Gesicht und erzeugte dort, wo er sich in den ...