1. Hinter feindlichen Linien


    Datum: 12.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Sekunde gezögert. „Ja Sir". Ihr Chef hatte gelächelt, so wie ein alter Mann sich stolz über sein Kind freut. Aber dann war seine Miene schnell wieder ernst geworden. „Und wie lange hast du deine Familie nicht mehr gesehen?". Und Anna hatte es genau gewusst. Jeden Tag hatte sie gezählt, jeden einzelnen Tag. „Seit 1 Jahr und 123 Tagen".Das war für sie die größte Entbehrung. Die Einsamkeit und die Abgeschnittenheit von ihrer Familie. Reiter hatte seine beste Agentin dann lange und durchdringend angesehen. Und als er weitergesprochen hatte, schien ihm das große Schwierigkeiten bereitet zu haben. „Du wirst sie für eine lange Zeit nicht mehr sehen Anna. Wir schicken dich morgen nach Europa". „Sir?".Sie hatte natürlich immer gewusst, dass der Tag kommen würde. Aber so plötzlich? „Anna, wir müssen diesen Krieg gewinnen. Dafür brauchen wir dich und deswegen schicken wir dich nach Europa. Wir haben schon mehrere Leute in Berlin und wollen jetzt die Zelle in Paris verstärken". Anna hatte nur genickt.Es war der 14. Dezember 1941 gewesen und eine Woche vorher hatte Japan einen der feigsten Angriffe der Kriegsgeschichte verübt. Präsident Roosevelt hatte den 7. Dezember, den Tag des Angriffs auf Pearl Harbor, als Tag der Ehrlosigkeit verdammt und das vormals zerstrittene Land hatte sich mit einem Schlag hinter seinen Präsidenten gestellt. Und am 8. Dezember waren die Vereinigten Staaten von Amerika in den Krieg eingetreten und Anna hatte in diesem Moment genau gewusst, dass dieses Ereignis ...
    ihr Leben für immer verändern würde. ++++++++++++ Zwei Tage später war sie nach Norwegen und von dort nach Frankreich geschleust worden. Die ersten Monate in Paris waren die Schwersten gewesen. Die ständige Angst, die geheimen Treffen und der gefährliche Plan, bei dem so vieles schiefgehen konnte. Jeden Tag die Angst, entdeckt zu werden, jeden Tag die Angst, einen entscheidenden, tödlichen Fehler zu machen. Sie hatte sich bei einem deutschen General als Hausmädchen beworben und ihn nach und nach verführt. Erst ein nacktes Bein, dann ein entblößter Hintern und nach ein paar Wochen ihr voller Busen. Danach war es schnell gegangen. Zu Anfangs hatte sie nur blasen, aber bald darauf auch die Beine breit machen müssen. Aber es war es wert gewesen. All die Monate hatten sich ausgezahlt. Sie hatte endlich die Codes und sie wusste nun, wo sich das Safe befand. Und heute Abend war es soweit. Endlich würde sich die monatelange Planung auszahlen, endlich würde sie ihren Auftrag erfüllen können. Anna stand langsam auf und ging leise vor sich hin summend in das kleine Bad. Vorsichtig zog sie ihr Abendkleid an und ging dabei den Plan im Kopf noch einmal durch.Sie kannte den Raum. Sie kannte das Bild. Sie wusste, wo der Schlüssel war und wo der Code aufbewahrt wurde. Und erst dann kam der schwierige Teil. Dem General den Code abnehmen. Denn er trug ihn immer bei sich, selbst im Bad. Anna schloss den Reisverschluss an ihrem Rücken und betrachtete sich stolz im Spiegel. Sie sah atemberaubend ...
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