1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    gehen wir noch schnell eine rauchen." „Okay, ruft durch, wenn ihr nach Hause fahrt, damit ich die Alarmanlage anmachen kann." Als wir schweigend draußen rauchten, entdeckte ich noch ein paar Spermafäden in ihrem Haar und machte sie darauf aufmerksam. Der Wachmann hatte glücklicherweise nicht die besten Augen gehabt. „Danke. Ich werde meinem Mann nichts sagen. Er würde das nie begreifen. Ich begreife es ja selber kaum." Ich verstand genau, was sie meinte und sprach auch aus, was wir beide dachten. „Wir müssen damit aufhören. Es tut mir leid. Ich wollte es nicht soweit kommen lassen, ehrlich." „Ich mach dir keinen Vorwurf. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich es gewollt habe ... aber wir müssen uns jetzt wirklich zusammenreißen. Und vermeiden, alleine zu sein. Ich glaube ... wir halten die paar Wochen sicher noch durch." „Paar Wochen? Was meinst du?" „Erzähl bloß keinem davon, aber ich war vorgestern bei einem Interview für eine Duty Free Kette im Heathrow. Aller Voraussicht nach hab ich den Job. Ich will aber noch nichts sagen, bevor ich das schriftlich habe." „Und die nächste hochkarätige Kraft verlässt das sinkende Schiff." „Wenn du schlau bist, seilst du dich auch langsam ab. Du weißt doch genau wie ich, dass die Firma kaum noch zu retten ist." „Wenn die Amis nicht anbeißen. Andrea scheint ja zu glauben, dass es klappt." „Andrea lebt in ihrer eigenen Welt. Ich würde mich an deiner Stelle nicht auf ihre Träume verlassen." Ich gab ihr zu verstehen, dass wir ...
    weitermachen sollten. Diesmal schafften wir es ohne Zwischenstopp ins Büro. Unkonzentriert arbeiteten wir noch eine halbe Stunde weiter und informierten dann die Wachmänner von unserem Feierabend. Wir standen noch zusammen und warteten auf unsere Taxis, die von diesen gerufen wurden. „Meinst du, morgen früh werden wir uns noch ins Gesicht sehen können?" fragte ich in eine eigenartige Stille hinein. „Ich hoffe schon. Das wir nicht miteinander geschlafen haben, ist ein kleines Wunder. Wir müssen jetzt stark sein." Ich fragte mich, ob sie vielleicht sogar ein wenig verliebt in mich war, aber ich wollte nicht nachbohren. Ich fühlte mich schon schlimm genug, weil ich im Grunde derjenige war, der seine Finger nicht von ihr hatte lassen können. Es passte aber, in diese eigenartige Atmosphäre, dieses fast schizophrene Verhalten meinerseits. Einerseits war mir schon klar, dass ich alles falsch machte, den Tatsachen nicht wirklich ins Auge blickte, von einer Dummheit in die nächste schlitterte und andererseits brauchte ich das in diesen Tagen aber auch. Zwei Tage nachdem Lisa die Firma verlassen hatte, gab es eine große Betriebsversammlung, auf der wir informiert wurden, dass die amerikanischen Investoren eine Zusage gemacht hatten und auch unsere schon seit zehn Tagen überfälligen Gehälter zahlen würden. Erleichterung machte sich unter den Standhaften breit. Die währte aber nur ein paar Wochen. Die Amis hatten ein paar ihrer Leute in die Firma geschleust und begannen Andrea zu isolieren und ...
«12...454647...»