1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    natürlich nicht. Es bleibt dir überlassen. Ich verstehe nicht. Wir hatten geglaubt, du wolltest in die Abteilung. Warum hast du sie sonst wieder ins Leben gerufen?" „Das hatte doch nichts mit mir zu tun. Es war einfach eine Notwendigkeit, um die Arbeitsabläufe zu optimieren. Wir waren nicht ohne Grund da und wie viel ohne uns schief gelaufen ist, habt ihr ja wohl alle mitbekommen." „Überleg dir das gut. Christine ist richtig scharf auf dich. So ohne weiteres wird sie das nicht hinnehmen. Ich freu mich natürlich, dass du bei uns bleiben willst ... aber ernsthaft, macht dir das hier wirklich Spaß? Du bist doch total unterfordert, oder?" „Ich weiß nicht, ob du das verstehst, aber mir käme das wie ein Verrat an meine ehemaligen Kollegen vor, die vor gar nicht langer Zeit geflogen sind." „Doch, verstehe ich gut. Tatsache bleibt, dass du der beste Mann für den Job bist, und das weißt du. Was soll ich Christine jetzt sagen?" „Sag ihr, dass ich nein gesagt habe. Ich hab irgendwo noch Michelles Telefonnummer, wenn ihr sie zurückholen wollt. Tut mir leid. Eine Frage der persönlichen Ethik." Er schüttelte missmutig den Kopf. „Meinst du, du kannst dir so etwas in dieser Firma auf Dauer leisten?" „Vielleicht brauch ich das ja auch gar nicht." „Verstehe. Wir sind alle wegen der Entwicklung der Firma beunruhigt. Aber darum brauchen wir auch gerade erfahrene Leute an den richtigen Positionen. Überleg es dir bitte doch noch mal." Ich gab ihm zumindest dieses Versprechen. Ich hatte aber ...
    schon eine Ausweichmöglichkeit. Adrian, der Leiter der philosophischen Fakultät, für den ich einmal übersetzt hatte, besorgte sich über Bob meine Telefonnummer. Zum letzten Mal hatte ich ihn vor über einem Jahr in einer Vorstellung meines Stücks getroffen. Schon damals hatte er angekündigt, wir sollten die Seminarreihe, die er sich vorgestellt hatte, nun irgendwann einmal in Angriff nehmen. Als ich ihm von den Problemen mit meiner Firma berichtete, wollte er mich als wissenschaftlichen Assistenten unterbringen. Das klang ja zumindest schon mal sehr gut. Aber zu diesem Zeitpunkt gab es noch nichts Konkretes. Andrea sprach mich an. Auch sie war verwirrt, weil ich die Liaison Position ausgeschlagen hatte. „Wozu hättest du denn Lust? IT? Es wird auch eine Position in der Internationalen Entwicklungsabteilung gerade besetzt. Wär das was für dich?" Das klang schon besser. Das war die Abteilung, die durch schlampige Vorbereitung bei der Erschließung neuer Märkte einen Großteil unserer jetzigen Schwierigkeiten verursacht hatte. Das klang wie eine echte Herausforderung. „Ja, das klingt schon besser." „Also gut, sprich mit Janice. Die Stelle ist offiziell ausgeschrieben und wir haben auch schon Bewerbungen laufen, also musst du dich auch ganz offiziell bewerben. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie sich gegen dich entscheiden, verstanden?" „Alles klar, danke Andrea." „Dafür nicht. Aber auch ich glaube, dass du mit Christine und der neuen Abteilung noch besser aufgehoben wärst. Du ...
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