1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Stunde geschlagen hatte. Die Gerüchte liefen schon seit Wochen durch die Firma. Redundanz. Abbau von Arbeitsplätzen. Massenentlassungen. Es gab sogar Gerüchte, dass ganze Abteilungen aufgelöst werden sollten. Als dann aber als erst Michelle aus meiner Abteilung zu unserem neuen Generaldirektor gerufen wurde, war ich trotzdem fassungslos. Wir hatten mit allem gerechnet, aber nicht davon, dass unsere Abteilung davon betroffen sein könnte. Als Michelle zurückkam und in Tränen ausbrach, wussten wir, dass es uns auch erwischt hatte. Aber warum Michelle? Sie war am längsten in der Abteilung und die Vielseitigste von allen, was Sprachen und so weiter anging. Das konnte nur eines heißen: Wir waren eine der Abteilungen, die zum Abschuss freigegeben waren. Aber wir waren nicht die einzigen. Im Gegenteil. Einer nach dem anderen wankte aus diesen traumatischen Gesprächen kommend an uns vorbei. Lilly war die nächste aus unserer Abteilung. Auch Agnes stolperte verwirrt und mit einem Pappkarton mit ihren persönlichen Dingen an unseren Schreibtischen vorbei. Wir verabredeten uns alle auf dem Parkplatz, um hinterher gemeinsam einen auf den Schreck zu trinken. Lilly kam wieder raus und schickte die Finnin sozusagen aufs Schafott. Meine Vorgängerin Doris, die gerade erst aus dem Schwangerschaftsurlaub zurückgekehrt war und nur ein paar Tage halbtags arbeitete, und ich waren die letzten, die noch oben saßen. Niemand rief uns in das Büro. Susan kam zu uns. „Ihr habt ja mittlerweile gemerkt, dass ...
    ihr nicht betroffen seid. Die Liaison Abteilung wird aufgelöst und die Aufgaben werden auf das Lager und den Beraterservice verteilt. Deine Aufgabe, Tom, wird sein, den anderen Abteilungen eure Aufgaben zu erklären und sie darin einzuarbeiten und Doris, du hältst ihm dabei den Rücken frei, so gut es geht, denn in der Übergangszeit wird alles an euch hängenbleiben. Wenn das vorbei ist, wird Doris in den Beraterservice wechseln, und Tom kommt in die Entwicklungsabteilung. Eure Gehälter bleiben gleich. Ist das okay für euch?" Doris beeilte sich zuzustimmen. Ich war zu geschockt und gleichzeitig zu erleichtert, um irgendeinen Haken in ihren Plänen zu entdecken. Der erste wurde aber schon sichtbar, als wir zum Rauchen auf den Parkplatz gingen, wo alle noch rumstanden, die entlassen worden waren. Insgesamt würden es 76 Leute in London werden. Und das Büro in Paris wurde auch aufgelöst, zusätzliche 30. „Da seid ihr ja. Die haben euch ja ganz schön zappeln lassen. Alles okay", begrüßte Michelle uns. Ich wagte nicht einmal sie anzusehen. Doris gab ihr die Neuigkeiten, die Michelle vermutlich fast so sehr treffen würde, wie ihre eigene Entlassung. „Wir können bleiben. Nicht mehr als Liaison, die Abteilung wird aufgelöst. Ich geh in den Beraterservice und Tom macht in der Entwicklungsabteilung mit." „Ich soll noch die Leute im Beraterservice vorher anlernen. Das kann doch gar nicht gut gehen. Ich glaube, die haben keine Ahnung, wie viel wir wirklich zu tun hatten." Michelles Blick werde ...
«12...293031...49»