1. London Calling 07


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Überrascht und fast angewidert wirkend lehnte sie ab und floh auf ihr Zimmer. Na klasse. Da hatte ich ja auch schon wieder richtig in die Scheiße gegriffen. Am nächsten Morgen entschuldigte ich mich formal, und erntete Gekicher von Markus und Peter, weil ich „Miss Piggy", wie wir sie insgeheim ob ihrer Körperform und ihres rosigen Teints nannten, angebaggert hatte. Ich schob meinen Eklat natürlich auf das E und da sie da keinerlei Erfahrungswerte hatte, ließ sie dies als Erklärung auch durchgehen. Ich rief Sara an, um mit jemandem aus meiner Wahlfamilie zu sprechen und mir irgendeine Art von Zuspruch und einen Rettungsanker in der stürmischen See meiner Gefühle zu verschaffen. Sie hatte in dieser Woche kein College und bat mich, zu ihr zu kommen, weil sie ohnehin vorgehabt hatte, mich zu kontaktieren. Die Co-Op hatte ihr nämlich nun ein neues Zimmer in einem Haus in Holloway zugewiesen. Das wollte sie sich mit mir gemeinsam ansehen und da ich ja Urlaub hatte, fragte sie auch gleich, ob ich ihr beim Renovieren helfen könne, wenn es ihr gefiel. Überrascht erfuhr ich beim Eintreffen in unserem alten Haus, dass Stan nicht mehr dort wohnte, sondern die Wohnung eines Freundes in dessen Abwesenheit „hütete". Überhaupt hatten sie sich wohl gerade gestritten und mehr oder minder getrennt. Ich hatte die Beiden bis zu diesem Zeitpunkt nur als ein Herz und eine Seele erlebt, deshalb wunderte mich das Ganze nicht wenig. Allerdings hatte ich die Beiden seit seiner Rückkehr aus Afrika ...
    auch immer nur als Paar erlebt und mit ihr alleine fast nie gesprochen. Stan selber hatte nie von irgendwelchen Schwierigkeiten berichtet. Ich erfuhr, dass er trotz unserer Freundschaft und des fast brüderlichen Umgangs mit mir, nie den Verdacht abgelegt hatte, dass ich Sara bei ihrem Aufenthalt in meiner Wohnung gevögelt hätte. Wenn sie sich stritten und das taten sie in dieser Zeit wohl oft, holte er das auch mit schöner Regelmäßigkeit hervor. Er selbst hatte in Afrika wohl die eine oder andere Affäre mit weiblichen Touristen gehabt und ihr gestanden. Da er auch in London wohl nicht immer ein Kind von Traurigkeit war, hätte sie allen Grund zur Eifersucht gehabt, aber er stellte dies mit seinen Anschuldigungen immer wieder auf den Kopf. Dazu kamen noch irgendwelche Geldgeschichten und die Tatsache, dass er im Streit manchmal die Kontrolle verlor und sie hart anpackte und ihm auch schon einmal die Hand ausgerutscht war. Ich war fassungslos. Das hätte ich ihm nie zugetraut. All dies erzählte sie mir auf dem Weg zu dem neuen Haus. Das Zimmer, was ihr dort zugeteilt worden war, war fantastisch, groß und sehr hell, das Haus selbst war riesig und hatte einen Garten von vielleicht zweihundert Quadratmetern. Sie wurde richtig aufgeregt und plante schon, wo sie ihre Werkbank aufbauen konnte. Ich war aber in Gedanken noch bei dem soeben Gehörten. Ich fühlte mich verletzt, weil er ja auch mich verdächtigte, mit seiner Freundin rumgemacht zu haben. So ganz einfach fiel es mir aber nicht, ...
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