1. Erlebnisse in der Lobau


    Datum: 11.10.2016, Kategorien: Reif,

    höfliche natürlich – aber so mutig war ich damals sicherlich noch gar nicht. »Ja, das ist es wirklich«, bestätigte sie. Offensichtlich fand sie meine Anrede doch nicht so unintelligent, wie ich befürchtet hatte. Ihre angenehm warme und tief klingende Stimme hatte einen recht eindeutigen deutschen Klanglaut. »Ich war mit meinem Begleiter schon vor zwei Tagen hier. Jetzt ist das Wasser deutlich wärmer.« »Machen Sie leicht hier Urlaub?«, fragte ich sie, denn es war recht klar, dass sie nicht aus Wien stammte – und ich fragte mich nur, warum sie die neutrale Ausdrucksweise gewählt hatte: Be­glei­ter und eben nicht etwas 'mein Mann' – oder war es ja doch jemand anderer? Wenn man einmal den Dialekt gehört hat, dann ist der selbst im per­fekten Hochdeutsch noch immer ein wenig anhaftend. Eher schätzte ich sie sogar sicherlich aus Deutschland ein - damals sogar noch BRD. »Ja - wir sind aus Köln. Und der Flair einer modernen Großstadt hat sehr viele Reize für mich und den Mann meiner Freundin. Da gehört nicht nur der Genuss der Kultur dazu. Verstehen Sie, was ich meine?« »Ja, ich glaube schon, zu verstehen, was Sie meinen«, antwortete ich ein wenig langsam und bedächtig, denn da gab es wirklich alle möglichen Ideen und Vorstellungen dazu, die damit verbunden sein konnten. Sofort jagten Fantasien durch meinen Kopf. Sie war mit dem Mann ihrer Freundin unterwegs, wenn ich das wirklich richtig ver­stan­den hatte. Und das aus Köln und dann – sie mit ihm … also … das verstand ich schon. ...
    Aber so locker und eindeutig und klar, wie sie es hier zum Ausdruck brachte, da rüttelte mich diese Erkennt­nis wirklich durch. Dann war es ihrer Freundin nur recht, dass diese attraktive Frau hier sozusagen freie Hand hatte für Reisen und Abenteuer mit einem Mann, mit dem sie höchst wahrscheinlich befreundet war. Was heißt befreundet, die beiden würden aufeinander springen und ficken, wo immer es ging, denn reine Reisebegleitung, das konn­te ich mir ja doch nicht vorstellen. Von wegen Kulturgenuss – das war wohl ein sehr eindeutiger Genuss, den sie mir ihrem geilen Körper anzubieten hatte … und der glückliche dann auch wohl genießen durfte. Wie die Freundin dann wohl aussah und was mit ihr war, drängte sich zwangsweise in meine Gedanken hinein, aber das durfte und wollte ich natürlich nicht hinterfragen. Das wäre zu forsch gewesen natürlich, aber es kribbelte schon in mir. »Ich heiße Waltraud«, sagte sie. »Mit wem habe ich die Ehre? Schwimmen Sie mit mir ans Ufer, ich möchte, dass Du mir den Rücken eincremst.« Sie war in einem Satz von der förmlichen Anrede zum vertrauens­vollen Du gewechselt, ohne dass dies einer weiteren Er­klärung oder Rechtfertigung bedurft hätte. Es war vollkommen klar, dass ich für sie ja fast wie ein Sohn oder auch Enkel wirken musste, auch wenn ich das bübische schon längst abgelegt hatte. »Ja gerne«, sagte ich erfreut, konnte es kaum fassen, dass ich diese aufregende Frau gleich anfassen konnte. Diese klassische Ein­cremen, das war ja schon fast so wie ...
«12...567...32»