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Die Stille
Datum: 11.10.2016, Kategorien: Verführung,
einfach machten, was sie wollten?" Aber irgendwie machte sie trotzdem, was sie wollte, nur dass sie nicht meinen, sondern ihren eigenen Mittelfinger in den Mund steckte. Ganz langsam ließ sie ihn zwischen ihren frisch bemalten Lippen verschwinden, die wieder ein verführerisches "O" geformt hatten, bewegte ihn ein bisschen hin und her und zog ihn dann ebenso langsam wieder heraus. Sie betrachtete den verschmierten Lippenstift darauf und glitt mit ihrer Zunge von unten nach oben daran entlang. Dann betrachtete sie ihren ausgestreckten Mittelfinger versonnen. "So was, jetzt ist er ganz steif geworden", raunte sie mir mit Augenaufschlag zu. Sie hatte Recht, das war er. Ich spürte mein Erröten. Wie beiläufig nahm ich ein Buch (Die Entdeckung des Schweigens: Vom Glück der Stille in einer Welt, die den Mund nicht mehr hält) aus meiner Tasche, gab kurz vor, darin zu lesen und legte es so unauffällig wie möglich auf meinen Schoß. "Entschuldigung", sagte sie. "Wofür?" "Dass ich Ihre Stille und damit Ihr Glück gestört habe." "Sie müssen sich nicht entschuldigen. Mein Glück wird durch ganz andere Dinge gestört." Am Morgen hatte ich mit dem festen Entschluss das Kloster verlassen, in meinem Leben Ordnung zu machen und mich zu finden. Jetzt wollte ich mich nicht finden, sondern verlieren. In den Armen dieser Rothaarigen, und nicht nur in ihren Armen. Ich wollte ihr Haar riechen, ihren Hals schmecken, ihre weichen Brüste fühlen. Für den Anfang. Später dann wollte ich ihr sanft die Beine ...