1. Erzählungen 01: Helfende Hände


    Datum: 08.10.2016, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus,

    Die Hausglocke läutete. Daniel Bachmann war gerade am Lesen. Er legte das Buch zur Seite und öffnete die Tür. Vor ihm stand eine gepflegte Frau im Geschäftskostüm: Jacke, knielanger Jupe, passende Strümpfe, elegante Schuhe mit hohen Absätzen, lederne Handtasche. Die Frau schien wütend zu sein, ihr Gesicht passte nicht zu der übrigen Erscheinung. Sie schwang ihr braungelocktes Haar zu Seite und stemmte die Fäuste in die Hüften. „Sind Sie Herr Bachmann?" „Ja, der bin ich." „Leiten Sie Sport für junge Erwachsene dort drüben am Bach?" „Ja, einmal pro Woche." „Ich bin Doris Sommer." „Ah! Sie sind die Mutter von Angela! Das freut mich aber. Angela spielt in unserer Gruppe. Was führt Sie zu mir, Frau Sommer?" „Meine Tochter sagt, sie sei von Ihnen belästigt worden." „So? Ich habe Angela belästigt? Wie meint sie denn das?" „Sie haben sie belästigt, als sie, nun, eh, wie soll ich sagen", suchte sie die Worte, „als sie im Wald verschwunden ist, um zu pinkeln." Herr Bachmann wirkte etwas verlegen. „Nun, so ist es nicht. Ich belästige niemanden." „Vorgestern gestand mir meine Tochter, sie hätte in der Nähe des Sportplatzes vor Ihren Augen gepinkelt." Herr Bachmann blickte in ihre zornigen Augen und suchte eine Antwort. „Bitte beruhigen Sie sich, Frau Sommer, und lassen Sie sich das erklären. Da gibt es beim Sportplatz in der Tat keine Toilettenanlage, und die Mädels... Ach, ich glaube, ich erkläre Ihnen das am besten drüben beim Sportplatz. Warten Sie bitte, ich ziehe mir bloss die ...
    Schuhe an." Einen Moment später trat Herr Bachmann aus der Wohnungstür. Er wies Frau Sommer den Weg zum Sportplatz. Die beiden marschierten stumm zu der hundert Meter entfernten Anlage. Bald waren sie am Sportfeld angelangt: auf der einen Seite der Bach, auf der anderen die bewaldete Steilflanke des Tals. Vor dem Garderobenhäuschen kramte Herr Bachmann in seiner Tasche, holte einen Schlüssel hervor und öffnete die Eingangstür. Frau Sommer steckte ihren Kopf durch den Türrahmen. „Das ist aber recht klein, finden Sie nicht auch?" „Ja, leider. Wir haben nur einen Umkleideraum für alle, Mädels und Jungs, und es gibt auch keine Dusche." „Stört das die Mädchen denn nicht, wenn ihnen die Jungen..." „...Ach, die meisten bräuchten sich gar nicht hier umzuziehen, denn fast alle wohnen in der Nähe. Aber trotzdem tun sie es alle im Klubhaus. Einige Mädchen beklagen sich zwar bei mir, dass ihnen die Jungs beim Umkleiden zuschauen würden." „Hat sich Angela auch schon beklagt?" „Ja, eigentlich jedes Mal. Ich als Leiter habe das Privileg einer eigenen Kabine, auch ziemlich klein, doch so können die Mädchen, die sich genieren, in meiner Umkleidekabine das Höschen wechseln." „Wo ist diese Kabine?" „Da hinten." Herr Bachmann ging zu einer Schiebetür, öffnete sie und trat ein. Frau Sommer folgte ihm. Sie presste sich mit Rücken und Händen an die Wand. „Etwas eng hier drin, meinte sie." Sie stand direkt vor Herrn Bachmann und konnte sich kaum bewegen. Sie schaute besorgt auf die Sitzbank hinunter. ...
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