1. Gerlinde - Teil 3


    Datum: 09.07.2017, Kategorien: Erstes Mal, Reif,

    wieder ergänzen und auffrischen, denn ich hatte gemerkt, dass vor allem die Kamillenblüte schon sehr zur Neige ging. Und solche Haus­mittel griffbereit zu haben, konnte ich ein breites Grinsen nicht zu­rück halten, weil ich ja an ganz andere Dinge dachte, die ich schüchtern an­ge­wen‑det hatte. Aber wie gesagt – bis morgen würde auf jeden Fall noch alles rei­chen, jetzt ging es doch eher darum, sicher und schnell nach Hause zu kommen. Wo war die Zeit nur hin verstrichen, fragte ich mich doch einigermaßen erstaunt. Ich zuckte zusammen, weil ich in meinen Tagesträumen gerade noch einen Zusammenstoß vermeiden konnte. Das heißt, es gab schon ein leichte Berührung, wie ich um ein Haar in jenen Mann hinein gelaufen wäre, der mich in der War­teschlange mit seinen Au­gen fast entblättert hatte. Gerade rechtzeitig konnte ich noch stoppen, sodass er mich nur mit seinem Oberarm touchierte und an meinem üppigen Busen heran kam. Keinesfalls fiel die Berührung heftig aus, sondern gerade mal ein kurzes Anstreifen war es gewesen, das mich ebenso abrupt bremsen ließ wie den Mann im mittleren Alter. »Oh Entschuldigung!«, bemüßigte sich der gut gekleidete Mann sofort um mich. »Das ist meine Schuld – und ich hoffe … ich habe Ihnen nicht weh getan … tut mir leid … ich war noch zu sehr in Ge­danken!« »Aber … nichts passiert ...«, war ich ein wenig aus dem Konzept ge­worfen. Denn wenn jemand geträumt und nicht auf die eigenen Schritte geachtet hatte, dann war ich es. Und auch sonst passierte es ...
    doch selten, das jemand so rasch und freiwillig sämtliche Schuld auf sich lud – selbst wenn wirklich nichts passiert war. Fast im Gegenteil, ich hatte ja ge­träumt, aber ich hatte ganz anderes als einen Stoß in der Berüh­rung gefühlt, eher ein sanftes vorsichtiges Anpressen mit dem Oberarm, das dann verstärkt wurde. Und gefolgt von einem fast nicht erkennbaren, doch aber bestens fühl­baren Reiben, maximal eine oder vielleicht zwei Sekunden lang, ehe er abrupt diesen Körperkontakt unterbrochen hatte. »Sind Sie sicher … das Sie nicht verletzt sind ...«, schien der gut gekleidete Mann dies als besten Vorwand zu nehmen, um sehr nahe an mich heran zu kommen. Beinahe, auch das war wohl vorge­scho­bene übertriebene Hilfeleistung, hätte er am liebsten noch genauer überprüft, dass auch sicherlich keine Druckstellen oder gar blaue Flecken zu erkennen waren. Zumindest waren es erneut seine Augen, die ihm im wahrsten Sinn des Wortes in mein Dekolleté hinein rollten und seine Finger konnte er kaum zurück halten, sich mehr als nur mit einem Blick zu vergewissern. »Ich war wohl von … ihrer … Ausstrahlung so geblendet!«, flirtete er doch tatsächlich mit mir, die durchaus seine Mutter hätte sein können. Und ja, verrücktes Gefühl erneut – aber ich konnte mich nicht erinnern, wann ich zuletzt denn je ein solches Kompliment erhalten hatte. Einem grauen Schatten war ich da eher durch das Leben gewandelt – und nun. Von den Dingen, die ich optisch an mir ändern wollte, hatte ich noch gar nichts ...
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