1. Die Rettung aus der Gosse


    Datum: 20.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Ich kürze meinen Text etwas, und Sie sprechen anschließend ein paar Minuten über Josephus Flavius." "Meinen Sie? Das müßte aber auf Englisch sein." "Es brauchen ja nur ein paar Sätze zu sein. Schreiben Sie die morgen nachmittag nach den Vorträgen, und ich übersetze sie Ihnen dann ins Englische. Dann brauchen Sie Ihren Beitrag nur noch abzulesen." "Danke, so werden wir's machen!" "Und morgen früh gehen wir gleich ins Sekretariat und melden Sie als Koautorin an." "Das ist doch gar nicht nötig." "Doch, und das lassen wir uns schriftlich geben: Dann bekommen Sie vielleicht zu Hause von der Behörde doch noch einen Reisekostenzuschuß." "Sie denken auch an alles!" "Muß man doch! -- Ja, der deutsche Beamte ist hinter dem Geld her wie der Teufel hinter der armen Seele." Wir vermieden aber alle heikle Themen, denn wir spürten wohl beide: Es begann zu knistern -- zumal wir ja auch schon delikate Themen angesprochen hatten wie Puffs und vorgeschnallte Penisse. Es kam unser Lammbraten, und ich habe wirklich nicht vorher und nicht nachher so leckeres scharf gebratenes Schaffleisch gegessen als in diesem einfachen griechischen Gartenlokal. Die Teller und die Portionen waren recht klein, die Preise aber auch, und nachdem wir unseren Retsina ausgetrunken hatten und Herr Kroll diesen Tisch unter der Weinlaube für den folgenden späten Nachmittag für uns reserviert hatte, fuhren wir noch das kurze Stück zum Campingplatz. Natürlich war er noch geöffnet, der Mann an der Rezeption auch hier ...
    leicht angetrunken und mit offenem Hemd, das seinen mächtigen Bauch zeigte, am Tisch dösend, aber als er uns mit dem deutschen Auto kommen sah, setzte er seine Dienstmütze auf, knöpfte zwei Knöpfe seines Hemdes zu, machte die Aufnahmeformalitäten und lotste uns, mit einer Taschenlampe bewaffnet, zu einem freien Platz für unser Wohnmobil. Er schätze uns sogleich richtig ein und fragte: "Oder wollen Sie lieber in diesen anderen Teil, da stehen zwei Wohnmobile aus Holland, deren Insassen sind auch bei dem Kongreß." Herr Kroll war zunächst einverstanden, dorthin zu fahren, ich konnte ihn aber gerade noch bremsen. "Warum wollten Sie denn nicht in jenen Teil zu den Holländern?", fragte Herr Kroll, als der Campingplatzwärter uns allein gelassen hatte. "Wegen der Diskretion! Es muß sich unter den Kollegen -- wer weiß, wer doch noch beim Kongreß ist -- es muß sich doch nicht herumsprechen, daß wir hier zusammen -- im Wohnmobil sind, aus welchen Gründen auch immer." Ich hatte mir gerade noch den Ausdruck "zusammen schlafen" verkneifen können. "Jetzt denken Sie aber an alles! -- Ich bocke jetzt das Wohnmobil auf, damit die Reifen nicht dauerbelastet werden", belehrte mich Herr Kroll in Campinggebräuchen, "Sie können sich dabei gern solange innen umziehen." "Ist es nicht besser, ich bleib solange draußen, dann haben Sie weniger hochzukurbeln." "Sie sind ja nicht so schwer, aber etwas leichter wäre es schon." So kurbelte Herr Kroll an den vier Ecken und mußte so lange probieren, bis der Wagen ...
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