-
Die Rettung aus der Gosse
Datum: 20.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
und als wir ihn endlich aufgeweckt hatten, lallte er, daß alles besetzt sei, "auch die -- Ba -- wanne", und schlief weiter. "Das dritte Hotel --", sagte Herr Kroll, als wir wieder draußen waren, "-- ich kenne den Ort, das ist in einem Dorf 10 Kilometer außerhalb, da müssen Sie immer mit Taxi oder Bus oder Bahn fahren. Ich rate Ihnen ehrlich: kommen Sie ins Wohnmobil." "Aber wir sind doch beide verheiratet!" "Aber wir sind doch auch erwachsene Menschen! Ich tue Ihnen bestimmt nichts." "Aber vielleicht bin ich eine Hexe und tue Ihnen was." "Kommt drauf an, was Sie mir tun! -- Aber mal ernsthaft: Sie können da hinten auf der großen Liege schlafen, und ich nehme das Bett hier über der Vorderbank." "Das ist doch nur dreißig Zentimeter hoch! Das kann ich nicht annehmen! Ich schlafe hier oben!" "Sie haben sich verschätzt, meine Guteste, es sind fast fünfzig Zentimeter! Keine Widerrede! -- Und: Ich schlage vor, wir gehen auf den Campingplatz. Ich allein hätte meine Kiste ja auf den schönen Platz bei der großen Kirche gestellt, aber wenn wir zu zweit sind, ist es doch besser: Da haben wir Klos und Duschen." "Aber kommen wir da noch rein?" "Wir sind doch nicht in Deutschland, wo die Campingplätze nach zehn Uhr abends niemand mehr reinlassen. Ich bin sicher, wir können beliebig spät kommen. -- Ich kenne den Weg zu dem Campingplatz, und in der Nähe ist ein gemütliches Weinlokal. Wollen wir noch ein Glas Wein trinken?" "Aber es ist doch schon sehr spät!" "Erst halb elf -- ach nee, hier ... muß man ja die Uhren vorstellen: halb zwölf, aber für ein Glas Wein ist doch noch Zeit!" "Okay! Sie haben gewonnen!" Patras ist ja nicht allzu groß, und in wenigen Minuten hatten wir das Weinlokal erreicht. Es war zu dieser späten Zeit schon fast leer, und Herr Kroll führte mich zu einer Weinlaube im Garten, die er schon kannte. Er bestellte einen halben Liter offenen Retsina und: "Frau Knaack, ich hätte noch Hunger. Die machen hier einen ausgezeichneten Lammbraten." "Wenn es unbedingt sein muß. Wir hätten uns ja an dem Büfett vollfressen sollen." "Da war es uns ja beiden ungemütlich, und das Hotelproblem hat Ihnen -- mir auch -- sicher auf den Appetit geschlagen. -- Herr Ober, können Sie jetzt noch Ihren Lammbraten servieren?" "Natürlich, mein Herr! "Für mich bitte eine kleine Portion", bestellte ich. "Für mich eine mittelgroße", sagte Herr Kroll. Wir unterhielten uns über alle mögliche Dinge, über unsere berufliche Tätigkeit, auch über unseren Familienstand: Wir waren beide verheiratet. Herr Kroll holte auch das Manuskript seines Vortrages hervor und gab es mir zu lesen. Ich überflog es und sagte: "Sehr interessant, Herr Kroll: weniger Thukydides, mehr Aristophanes. Aber man sollte für Thukydides den Lehrplanmachern auch andere Historiker anbieten: etwas mehr Herodotos --" "Klar!" "-- und ich hab eine ganz verrückte Idee --" "Und die wäre?" "Josephus Flavius mit seiner Geschichte der Juden." "Wunderbar, Frau Kollegin, daß ich darauf nicht gekommen bin! Darf ich vorschlagen: ...