1. Die Rettung aus der Gosse


    Datum: 20.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    das muß ich!" "Jetzt kommt noch einiges auf uns zu in den nächsten Tagen", sagte Siggi nach einer Pause: "Fähre nach Italien stornieren, du deinen Rückflug stornieren, Visa beschaffen --" "Kriegt man die nicht jetzt an der Grenze?" "Ich glaube, ja!" Wir fuhren dann nach dem Essen gleich auf den Campingplatz, um uns vor dem Empfang noch etwas auszuruhen. Siggi verzichtete auf das Aufbocken und das Stromkabel, denn es war ja heller Tag. Wir stellten den Wecker, zogen uns aus und legten uns nackt aufs Bett, um etwas zu schlafen. In der Mittagshitze deckten wir uns auch nicht zu. Ich war es, die es nicht lange aushielt: Ich kuschelte mich an Siggi, legte ihm ein Bein auf seine Mitten und hauchte ihm ins Ohr: "Danke für die schöne Reise!" Bald war Siggi voll da, und wir liebten uns mal nicht in nächtlicher Dunkelheit wie bisher immer in unserer kurzen Affäre, sondern in hellem Nachmittagslicht, das durch die zugezogenen Fenster fiel. Wir wachten gerade noch rechtzeitig auf, um zu duschen und uns für den großen Empfang anzuziehen. Ich spannte Siggi nicht wieder auf die Folter mit Kleider-Auswählen, sondern zog rasch entschlossen das neue beige Kostüm an, da ich ja schon bei der Eröffnung in meinem mitgebrachten weißen Kostüm erschienen war. Siggi zog denselben hellen Sommeranzug an wie bei der Eröffnung. Schnell waren wir fertig und fuhren zum Rathaus, wo der Empfang stattfinden sollte. Daß wir aus demselben Auto stiegen, blieb nicht unbemerkt. Schon bevor der Empfang durch einige ...
    Ansprachen eröffnet wurde, trat ein Kollege zu uns, den wir beide von deutschen Tagungen kannten. "Also doch noch ein Deutscher hier", freute ich mich schon. Dann aber fragte dieser Mensch: "Seid ihr jetzt zusammen?" Ich konnte mich nicht erinnern, mich mit ihm je geduzt hatte -- Siggi auch nicht, wie er mir später sagte. Siggi war etwas sprachlos, aber ich erinnerte mich an den Namen des Herrn und log Herrn Gródzicky (gesprochen etwa Gru-djitz-ki) frech an: "Ich hab nur ein Hotel weit außerhalb gefunden, Herr Fischer, --" "Gródzicky!" "Entschuldigen Sie, Herr Grotz-Zicki", -- ich sprach seinen Namen extra falsch aus -- "ich hab Sie verwechselt -- und Herr Kroll holt mich manchmal ab, wenn ich, wie heute abend, keinen vernünftigen Bus hab." Diesen Herrn waren wir damit für den Abend los. Interessanter waren sowieso Siggis StudienkollegInnen aus seiner England-Zeit, eine/einer lustiger als der andere. Wir setzten uns alle an einen der wenigen Tische, Siggi tauschte mit ihnen Erinnerungen aus seiner Studienzeit in England aus, und ich nahm mit meinem nicht sehr guten Englisch, so gut es ging, an der Unterhaltung teil. Manche dieser fellows konnten recht gut deutsch, und sonst halfen sie mir in lieber Weise, wenn ich ein Wort oder einen Ausdruck nicht fand. Nach einiger Zeit trennten wir uns, denn mein Griechisch-Professor, der also doch auch angereist war, sprach mich an, führte mich an einen anderen Tisch und unterhielt sich lange mit mir über meine Tätigkeit seit dem Studium. ...
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