1. Die Rettung aus der Gosse


    Datum: 20.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Dieser tolle Vorschlag kam für mich so unerwartet, daß ich mich erst einmal setzen mußte. Die Verkäuferin dachte wohl, ich sei nahe am Ohnmächtigwerden und brachte mir eine Tasse Kaffee und ein Glas frisches, perlendes Mineralwasser. Das hätte sie schon längst tun können! Ich ließ mir dann schnell beide Kostüme einpacken, gab Siggi einen Kuß: "Danke, daß du mir geholfen hast, mich endlich zu entscheiden!", bezahlte, und wir verließen das Geschäft. Wir gingen direkt in ein Restaurant, denn es war inzwischen Mittagszeit. "Was hast du da gesagt", fragte ich Siggi, "du willst mich nach Hamburg bringen? Das ist doch ein Riesenumweg für dich!" "Ich hab mir noch mehr gedacht: Ich fahr nicht wieder über Italien, sondern über Bulgarien, Rumänien, Ungarn, die Slowakei, Polen, dann über Stettin nach Deutschland, besuche meine Tochter in Greifswald und setze dich in Hamburg ab. Dann sind wir einige Tage später zu Hause, aber es sind ja jetzt Ferien -- bei dir in Hamburg doch auch?" "Ja, wegen Ferien würde das schon gehen, aber was sagt zum Beispiel deine Herta." "Die muß ich natürlich anrufen, und du deinen Mann wohl auch." "Und auch den Otto -- der war sowieso schon geknickt wegen der zwei Wochen Tagung." "Der soll sich nicht so anstellen, wenn er so eine tolle Geliebte wie dich hat -- also hast du Lust?" "Riesige!" rief ich, stand auf, lief um den Tisch und küßte Siggi. Das ganze Restaurant wunderte sich, aber anders als im s-teifen Norddeutschland hörten wir von verschiedenen ...
    Tischen: "Viel Glück, ihr beiden!" und ähnliches: Mitgefühl, keine Anzüglichkeiten. "Da ist aber ein Problem -- ein ganz schweres", fuhr ich fort, als ich mich wieder auf meinen Stuhl gesetzt hatte, "ich wollte schon immer mal nach Polen reisen und hab auch schon längst einen Reiseführer gekauft -- aber der liegt jetzt natürlich unnütz zu Hause rum." "Das läßt sich wohl jetzt nicht ändern! Ich hab auch einen Polen-Führer zu Hause liegen!" Das waren ja Aussichten! Drei oder fünf -- ich zählte verstohlen unter dem Tisch an den Fingern nach -- mir noch unbekannte Länder wenigstens auf einem Kurztrip kennenlernen, und das in so lieber Begleitung! -- Ich mußte Siggi doch fragen: "Ist deine Herta dann nicht neidisch?" "Nicht allzu sehr. Außer in Bulgarien war ich mit ihr schon im Laufe der Jahre, auch mit meiner Tochter." "Wie heißt die übrigens?" "Hildegard -- nach einer ihrer Großmütter -- das sagte ich dir doch schon mal." "Ach ja, richtig! Und was sagt die, wenn du mit einer Freundin anrückst -- oder soll ich solange im Café warten?" "Auf keinen Fall! Natürlich nicht! Hildegard haben wir nicht nur über die Funktion der Geschlechtsorgane aufgeklärt, sondern auch übers Psychologische: daß auch Eheleute manchmal Freund und Freundin haben. Und wir haben ihr auch, als sie älter geworden war, andeutungsweise davon erzählt, wie wir -- jetzt eigentlich nur noch ich, um ehrlich zu sein -- es mit so was halten." "Aber du mußt sie doch darauf vorbereiten, daß du nicht allein kommst." "Natürlich, ...
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