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Die Rettung aus der Gosse
Datum: 20.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Anziehen wieder viel unbeabsichtigter -- aber auch beabsichtigter zarter Körperkontakt, und dann -- kurbelte Siegfried nicht das Mobil hinunter sondern: "Melanie: du mußt noch ein paarmal deine englischen Sätze über Josephus Flavius üben! Versuch sie doch einmal auswendig zu sagen!" Das gelang mir auch beim vierten Versuch. Aber auch Siegfried übte seinen Vortrag noch ein paarmal, dann machte er das Mobil startklar, und wir fuhren zur Tagung. Nur hatten wir von den Vorträgen dieses Tages wenig, weil wir wegen unserer Beiträge viel zu aufgeregt waren und immer dachten, wie es am Nachmittag wohl werden würde. Siegfrieds Vortrag war erst um fünf Uhr nachmittags dran, da hatten wir viel Zeit zum Zittern! Dieser große Moment kam dann endlich; ich fand, Siegfried und ich haben unsere Sache gut vorgetragen. Das Echo bei den anderen Teilnehmern war aber nicht überwältigend; das war aber auch kein Wunder, denn unser Thema betraf ja nur den Griechischunterricht in Deutschland, und das interessiert relativ wenig auf einer Tagung, wo andere von neu ausgegrabenen Inschriften oder dem neu aufgefundenen ältesterhaltenen Text einer antiken Tragödie berichten. Und unsere deutschen Kollegen glänzten ja durch Abwesenheit; die würden es später im Kongreßbericht lesen. "Und jetzt feiern wir bei unserem Ioannis!" In unserer Weinlaube bestellten wir ein Festessen mit wieder Lammbraten und Gyros und Souflaki und Zaziki und ... und Schafskäse ... und vielleicht etwas viel Retsina. Als Siegfried zum ... Abschluß noch ein Glas süßen Samos bestellen wollte, fragte ich vorsichtig: "Siegfried, ist das nicht ein bißchen viel, ich dachte, wir hätten heute noch was vor!?" "Und du hast es dir nicht anders überlegt? -- Du mußt nicht denken --" "Ich denke wirklich nicht, daß du mich nur deshalb aus der Gosse gezogen hast!" "Und du bist doch verheiratet --" "Dieter -- was mein Mann ist, das sagte ich ja schon -- ist immer noch sehr nett zu mir -- bis auf seine Eskapaden -- aber verheiratet bin ich eigentlich mehr mit Otto -- und das ist auch so eine Geschichte, der ist auch verheiratet und hat noch eine andere Freundin -- aber was rede ich da so im Suff daher -- also mit ,verheiratet`, das ist so eine Sache -- die hindert mich eigentlich nicht -- komm, laß uns auf den Campingplatz fahren, bringen wir's hinter uns!" ",Bringen wir's hinter uns!` -- steht dir das so bevor -- dann können wir es auch --" "Nicht lassen -- Nein, Siggi, ich freu mich! -- Komm, fahren wir -- wer von uns hat weniger getrunken?" "Heute glaube ich, ich", lachte Siegfried, "ich hab mich extra etwas zurückgehalten, damit wenigstens einer von uns noch fahren kann -- denn ich glaube -- das Wohnmobil werden wir brauchen!" "Wozuuuu denn? Kann ich mir gâr nicht vorstellen!" Damit setzte ich mich noch ein wenig auf Siggis Seite des Tisches und fiel ihm küssend um den Hals. Wir fuhren schnell zum Campingplatz, und wie Siegfried dort losfuhrwerkte, mußte ich ihn lachend fragen: "Läuft hier ein Wettbewerb für Schnellcampen?" ...