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Saturnalia
Datum: 01.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
nochmals und küßten uns lange und innig. Währenddessen klopfte es wieder, und die Kellnerin kam mit dem Sekt und dem Essen. Sie deckte den Tisch, servierte das Essen, schenkte den Sekt ein und verschwand quasi lautlos. Als sich niemand von uns rührte, blieb sie an der Tür noch einmal stehen und sagte: "Klingeln Sie doch bitte, wenn Sie mich brauchen, und schließen Sie hinter mir ab, dann sind Sie ungestört." "Ich war noch nie in so einem Séparée und wußte nicht, wie man sich da benimmt", sagte ich. "Ich auch nicht. Ich war zwar schon letztes Jahr hier, ich glaub, auch deine Freundin, nicht war?" "Ja, sie war letztes Jahr hier." "-- aber ich habe mich nicht getraut, eine Frau abzuschleppen." "Macht doch nichts!", und wir umarmten uns wieder. "Puh, ist mir heiß, ich muß mal diese schwarze Bluse ausziehen und das Kopftuch ab und die Haare mal etwas hochbinden. Zieh du doch auch deine Clown-Kluft aus, du verschwitzt sie doch völlig." "Das geht doch nicht, ich hab doch darunter nur Unterwäsche an." "Ich hab schon Männer so gesehen! Ich bin ja auch nur noch im BH. Aber wenn dir das unschicklich vorkommt, dann nehm ich auch den ab", und tat es. "Und du", fuhr ich fort, "kannst doch dein Unterhemd ausziehen, bis auf deine Clown-Ringelsocken siehst du so aus wie ein moderner Ballett-Tänzer. Die tanzen ja heute auch nicht immer mehr im Trikot, sondern in langen oder sogar kurzen Unterhosen." "Das sind doch keine Unterhosen", sagte Hartmut, während er sich sein Unterhemd über den Kopf ... zog. "Sehen aber so aus! Na, dann guten Appetit -- wie teilen wir -- es sind -- neun, das kann man doch nicht teilen, die Kellnerin sollte mal Nachhilfeunterricht im Rechnen nehmen -- also du fünf, ich vier." "Ich weiß gar nicht, ob ich fünf aufkrieg." "Ach, junger Mann, du mußt dir doch Energie anfuttern für später!" Lachend und mit gutem Appetit aßen wir unsere Cevapcici und tranken den Sekt, gaben auch wie verliebte Leute dem andern den einen oder anderen Bissen und küßten uns immer wieder. Als alles aufgegessen war, hatten wir eigentlich noch Hunger, aber konnten wir so die Kellnerin rufen? Mußten wir uns nicht wieder anziehen? Ich hatte die rettende Idee und fragte Hartmut: "Hast du dein Handy hier?" "Ja, aber es ist ausgeschaltet." "Hoffentlich hat Trudi -- das ist meine Freundin -- ihres nicht ausgeschaltet, und hoffentlich sitzt sie neben ihrer Handtasche." Ich rief mit Hartmuts Handy Trudi an und hatte Glück. "Hallo, hier ist Melanie --" "-- wo bist du?" "Ich bin noch nicht nach Haus gegangen, ich bin hier mit einem feschen jungen Herrn im Séparée, und wir haben uns bei dem warmen Wetter schon die Kostüme ausgezogen, um sie nicht zu verschwitzen --" "-- nicht zu verschwitzen -- ach so, ja, natürlich -- "-- und jetzt wissen wir nicht, ob wir so die Kellnerin rufen können oder uns erst wieder anziehen müßten." "Wenn alle Leute, die sich in einem Séparée verlustieren, sich vor dem Ruf nach dem Kellner erst wieder anziehen würden --" "-- anzögen --" "-- Lateinlehrerin im ...