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Saturnalia
Datum: 01.06.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
ich, schon alles ausgeliehen, was ihr darüber habt, -- nein -- ich würd gern mal wissen, wohin es durch diese Tür geht. Da gehen immer Leute raus und kommen nach einer Zeit wieder." "Da geht es zu den Klos." "Ach so! Aber die Leute bleiben doch nicht eine Stunde auf dem Klo!?" "Da sind, glaub ich, auch noch Zimmer." "Das will ich mir mal ansehen! Kommst du mit?" "Ja, wir können ja mal sehen", und es leuchtete etwas in seinen Augen, selbst durch die Gucklöcher seiner Maske. Ich nahm Hartmuts Hand und schleppte ihn durch die besagte Tür. Sie führte auf einen Gang, wo über zwei Türen beleuchtete Männlein- und Weiblein-Symbole waren, aber es gab noch mehrere andere Türen, einige geschlossen, andere angelehnt. Ich ging eines dieser Zimmer und fand mich in einem plüschigen Séparée mit Kanapee und einem Tisch und dicken Brokatvorhängen vor den hohen Fenstern wieder. Auf dem Tisch war eine Klingel für die KellnerInnen. "Wollen wir uns nicht eine Pulle Sekt genehmigen, Hartmut?" "Oh ja, und ich würde sagen, auch was Leichtes zum Essen, ich hab schon ziemlichen Hunger, du nicht auch?" "Eine sehr gute Idee! Machen wir es uns hier für eine Weile gemütlich! -- Bleib doch nicht auf dem harten Stuhl sitzen, komm zu mir aufs Kanapee, ich beiß nicht!" Das ließ sich Hartmut nicht zweimal sagem, allmählich taute er auf und setzte sich neben mich in züchtigem Abstand von etwa einem halben Meter. Dann drückte er auf den Klingelknopf, und wir warteten, daß ein Kellner käme. Bald klopfte es ... artig an der Tür, und ich rief: "Herein!" Aber ich hatte wohl zu leise gesprochen, oder das Zimmer war zu groß, denn es klopfte noch einmal. Ich wiederholte meine Aufforderung lauter, und herein kam eine nette junge Kellnerin und fragte uns mit vollendeter Höflichkeit nach unserem Begehr. Hartmut bestellte eine Flasche Mumm, wir fragten nach dem Angebot an leichten Gerichten und entschlossen uns zu einer Fuhre Cevapcici mit pommes frites. Während wir auf das Essen warteten, sagte ich leise zu Hartmut: "Sei doch nicht so schüchtern; es ist doch Fasching!" "Ja, Frau --" "-- hm --" "Melanie, ich hab es noch gar nicht ganz begriffen, vorgestern in der Bücherhalle, jetzt hier mit dir im Séparée --" "Ich sag doch: Es ist Fasching! Ich hab doch deine Blicke registriert, so was merkt man als Frau, aber das weißt du doch sicher auch, und heute wäre doch -- heute könntest du -- könnten wir -- mal konkret werden -- du wolltest doch schon lange --" Hartmut kroch vor Scham förmlich in sich hinein, und ich mußte ihn weiter aufmuntern: "Du bist doch hier, um dich zu amüsieren, ich bin hier, um mich zu amüsieren, und ich probier doch lieber mit dir was aus als mit diesen naßforschen Typen, die hier den Saal unsicher machen." Damit rückte ich an ihn heran, umarmte ihn und küßte ihn -- ja, wohin küßt man einen maskierten Menschen? -- ich applizierte diesen Kuß erst einmal auf Hartmuts Hände. "Nehmen wir doch die Masken ab, wir wissen doch, wer wir sind!" Als das geschehen war, umarmten wir uns ...