1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 26.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Verhältnis zu deinem Vater? Genauer: Ich meine damit nicht das, was ich bereits von dir darüber weiß. Ich möchte von dir das hören, was du mir bisher noch nicht erzählt hast? Was ist bei euch zu Hause los? Pack aus! Hier und jetzt und heute! Erzähl, und zwar alles! Von Anfang an! Ich hab nicht ewig Zeit, Agnetha. Mach endlich die Klappe auf, verdammt nochmal!" Ich schrie sie an. Ich brüllte. Sie schwieg erneut lange schaute mich irritiert an. "Mike, ich weiß überhaupt nicht, was du meinst? Ich hab dir alles darüber gesagt. Wirklich alles. Ehrenwort, Baby." Ich unterbrach sie mit einer energischen Handbewegung. "Du bist leider durchgefallen, Agnetha, Schatz." Ich drückte ihr die Videocassette in die Hand. "Ich hoffe, dir wird danach klar, warum deine Antwort falsch war, und warum sie besser hätte richtig sein sollen?" Sie fiel mir um den Hals. "Mike, Baby, liebst du mich denn nicht mehr?" Ich strich ihr über das Haar. "Doch, Agnetha. Das tue ich. Sehr sogar. Nach wie vor. Aber es gibt Grenzen, Baby. Grenzen, über die auch ich nicht kann. Diese Cassette ist so eine Grenze. Selbst wenn ich wollte, Agnetha. Ich kann nicht. Hättest du wenigstens ehrlich geantwortet: Dann vielleicht. Aber so? Nach dieser Antwor? Ich kann nicht, Agnetha. Ich kann nicht über meinen Schatten springen. Jedenfalls nicht über diesen Schatten." Sie begann zu weinen. "Agnetha, solche Dinge gibt es nicht. Nicht in meiner Welt. Ich weiß natürlich, dass es sie gibt, und noch sehr viel schlimmere Dinge. ...
    Aber ich habe nicht vor, ihnen in meiner Welt auch nur die geringste Gelegenheit zu geben, dass sie darin einen Platz finden könnten. Nicht einmal ansatzweise, Agnetha. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass ich dich liebe. Ich hoffe, du verstehst das? Wenn nicht heute, dann hoffentlich eines Tages?" Sie sah mir erneut in die Augen. Sie erkannte, dass es dieses Mal absolut zwecklos war, und dass nichts mich würde umstimmen können. Kein Tobsuchtsanfall. Keine Tränen. Sie begriff: Es war vorbei. Endgültig. Ich brachte sie zur Tür. Sie machte noch einen Versuch und fiel mir erneut um den Hals. "Mike, bitte, nur noch..." Ich schob sie energisch zur Tür hinaus. Vor der Tür hauchte ich ihr einen Kuss auf beide Wangen. "Machs gut, Agnetha. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt." Sie ging, die Cassette in ihrer Hand. Sie ging langsam, den Kopf gesenkt, drehte sich noch zweimal um, aber sie ging. Dann schloss ich die Tür. Die nächsten 14 Tage übernachtete ich bei Freunden. Dann zog ich in einen anderen Stadtteil. Den Umzug organisierten meine Freunde. Ich wollte diese Wohnung nach dem Abschied von Agnetha nicht noch einmal betreten. Ich habe Agnetha nie wiedergesehen. Habe ich es bereut, dass ich Agnetha damals wegschickte? Ja. Manchmal. Und mich gefragt, ob mein Verhalten wirklich richtig war? Eine Frage, die ich mir sporadisch wohl mein ganzes Leben immer wieder stellen werde. Es war die einzige Reaktion, die mir damals möglich war. Würde ich auf diese Situation heute anders ...
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