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Nóstimon Hêmar
Datum: 19.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
zusammen. Wir haben nach dem Konzert noch etwas zusammengesessen und haben ein Glas Wein getrunken." "Ich will nicht wissen, was ihr sonst noch gemacht habt -- ich kenn dich doch." "Und wenn schon, Mama -- das ist doch schließlich meine Sache -- und ich glaube, einen so lieben Freund wie Waldemar habe ich schon lange nicht mehr gehabt." "Und, Frau Knaack", schaltete sich Waldemar in das Gespräch ein und "korrigierte" sich gleich, "Waltraut, Sie haben doch sicher auch schon gehört, auch vielleicht von Ihrer Schwester Klara: Paare, die sich vor der Heirat lange, auch durch gemeinsames Wohnen, geprüft haben, werden später viel seltener geschieden als andere. Die Zeiten haben sich geändert, Frau Knaack -- Waltraut --, aber ich glaube nicht, daß sie insgesamt gesehen viel unmoralischer geworden sind." "Aber heute, die Prostitution -- und was man so alles hört --" "Aber Mama, das hat es doch schon immer reichlich gegeben, nur mehr versteckt -- so hast du doch schon sicher Filme gesehen, wo die Verhältnisse in früheren Zeiten geschildert werden -- mit dem Salon einer Madame Chouchou, wo sich die Honoratioren der Stadt regelmäßig trafen, und alle wußten davon -- lies doch mal die Romane von Josef Roth oder auch den Mann ohne Eigenschaften von Musil: Genau alle vierzehn Tage geht der unverheiratete Held des ersten Teiles in den Salon zu seinen Damen. -- Aber du hast dich doch mit Waldemar geduzt, als wir zum Kaffee waren." "Ich glaube, ein andermal", sagte Mama und lächelte doch ... Waldemar zu. "Sie haben recht, Frau Knaack, es kommt doch nicht auf das ,Du` oder ,Sie` an, sondern auf die gegenseitige Achtung und Respekt." "Wenn Melanie es meint, dann nenn mich Waltraut! Und holen Sie -- Und hol uns doch bitte aus der Kredenz Gläser zum Anstoßen -- Wein findest du im Keller -- und sieh auch mal, was Herr Kretschmer macht!" Waldemar hatte schon seine Menschenkenntnis -- wie er Mama zum endgültigen Duzen gebracht hat -- alle Achtung! "Ganz sympathisch ist er ja, der Waldemar -- aber meinst du wirklich, er ist ein Mann für dich -- Ingenieur -- solche hatten wir doch noch nie in unserer Familie." "Aber in Papas! Und es kommt doch nicht so sehr darauf an, welchen Beruf einer hat, sondern auf ganz was anderes. Sag mal ganz ehrlich: Hättest du Papa nicht damals auch geheiratet, wenn er Ingenieur oder Bauer gewesen wäre?" "Natürlich!" "Na, siehst du, Mama!" Waldemar kam zurück -- lustig, aber mit Tränen in den Augen: "Hab vielen, vielen Dank für dein Vertrauen, Waltraut, du bist erst die zweite sozusagen Schwiegermutter, die mich duzt!" Und gab meiner Mutter einen sanften Kuß auf die Stirn. "Und zum Sachlichen: Herr Kretschmer ist gleich fertig, und ich hab uns einen Bordeaux ausgesucht." "Sehr schön, Waldemar -- den mag ich am liebsten -- wie hast du das erraten?" "Menschenkenntnis!", lachte ich. Wir tranken ein Gläschen, bald kam Herr Kretschmer in die Wohnung und wurde ebenfalls zu einem Gläschen eingeladen, beim Abschied fragte er in die Runde: "Wo ich nun mal ...