1. Die Buchlesung Teil 02


    Datum: 10.09.2016, Kategorien: Berühmtheiten,

    Hirnzelle seines Hinterkopfes zu verbannen. "Kaffee wäre gut. Ist verdammt kalt heute Nacht. Kennen Sie ein Restaurant, welches um diese Zeit hier noch geöffnet hat?" "Fein!", rief Andrea. „Dann steigen Sie ein. Ein Restaurant ist mir zu blöd, ich bin müde und koche selbst guten Kaffee. Außerdem wohne ich praktisch hier um die Ecke. Wilmersdorf, am Kudamm." Ein greller Blitz der Freude durchzuckte Mark. Andrea Sawatzki hatte IHN gerade zum Kaffee eingeladen. IHN! Zu sich nach Hause! Mark dachte nicht mehr nach. Nicht an Kerstin und nicht daran, wie er nach Hause kommen sollte. Geschickt steuerte Andrea das Auto durch die Nacht, Eis und Schnee schienen ihr nichts auszumachen. Sie war eine routinierte Fahrerin. Mark versuchte, sich in den weichen Polstern des Beifahrersitzes zu entspannen. Es gelang ihm nicht. Er war zu aufgeregt. Verstohlen schaute er immer wieder zu ihr hin, bewunderte ihr ebenmäßiges Gesicht, das feuerrote Haar, den langen schlanken Hals, ihren hellen Teint. Sicher, ihre Haut war nicht mehr so straff wie vor 20 Jahren, auch konnte man nun, direkt und aus der Nähe, die Fältchen auf der Stirn und um ihre Augen deutlich sehen, aber all das gehört einfach zu ihr, machte sie einmalig und unverwechselbar. Ihr Mund schien ständig zu einem Lächeln verzogen zu sein, selbst jetzt, als sie konzentriert nach vorn auf die Straße schaute. "Können Sie es nicht glauben, dass ich Sie einfach so zu einem Kaffee einlade?", fragte Andrea plötzlich in die entstandene Stille. "W ...
    ... ww ... warum?", stotterte Mark. "Weil Sie mich die ganze Zeit anstarren, als müssten Sie sich versichern, dass ich es wirklich bin." Spott. "Nein!", beteuerte Mark. „Das ist es nicht. Ich freue mich einfach, dass sich diese Gelegenheit ergeben hat." "Und deswegen stieren Sie mich an?" Ihre Augen blitzen schelmisch im diffusen Licht der Leuchtreklamen und Straßenlaternen. Mark wurde ärgerlich. Sie nahm ihn wirklich nicht für voll. Zum zweiten Mal an diesem Abend. "Ich schaue Sie an, weil Sie die schönste Frau sind, die ich je gesehen habe." Helles Lachen. "Ich?" Zweifelnd hob sie die Augenbrauen. "Mit Sicherheit nicht! Ich bin eine alternde Schauspielerin, die verzweifelt versucht, noch ein paar Jahre im Rampenlicht zu stehen. Nicht weil ich den Ruhm brauche, sondern weil ich nichts anderes kann und nie etwas gelernt habe, als Rollen zu spielen und Menschen zu unterhalten!" "Sie sind nicht alt!" "Oh doch! Mit 52 Jahren ist jede Frau für die Unterhaltungsbranche zu alt. Das können sie mir gern glauben." "Tu ich nicht! Außerdem gibt es noch die private Andrea Sawatzki. Die Frau, die wunderschön und beeindruckend ist und über die ich noch sehr viel erfahren möchte. Weil ich sie verehre und sehr schätze. Und mit genau dieser Frau werde ich nachher Kaffee trinken!" Mark hatte keine Ahnung, woher er den Mut für solche offenen Worte nahm. Andrea schmunzelte. Marks Worte schienen ihr gut zu tun. Es war dieses ehrliche, natürliche Lächeln, welches ihr filigranes Gesicht sanft und ...
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