1. Die Buchlesung Teil 02


    Datum: 10.09.2016, Kategorien: Berühmtheiten,

    dass sie diesen Abend ebenso genossen hatte wie er selbst und das sie kein schlechtes Gewissen gegenüber ihrem nachlässigen Ehemann plagen würde. Mark gähnte. Ein ausgeprägter Schwips hatte sich seines Gehirns bemächtigt und nun wurde er unwiderruflich müde. Todmüde. Er wollte nur noch nach Hause in sein Bett. 23. Januar, früher Morgen Müde und unausgeschlafen saß Kerstin am Küchentisch und trank eine Tasse starken, schwarzen Kaffee. Essen mochte sie so früh nichts, das konnte warten, bis sie im Büro war. Ihre Laune war nicht die beste, hatte Mark sie doch heute Morgen um kurz nach 5.00 Uhr mit polternden Geräuschen geweckt, als er reichlich angetrunken nach Hause kam. Irgendwas von einem Stau hatte er gebrabbelt, ehe er nur Sekunden später schnarchend neben ihr eingeschlafen war. Nun schaute sie auf seine zerknüllte Jacke, die er über einen Stuhl geworfen wurde und die nassen Schuhe, welche achtlos auf dem Boden lagen. Zum Glück hatte er wenigstens den Haustürschlüssel von außen abgezogen. Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Läutete Marks Handy? Wo war es? Seufzend stand Kerstin auf und kramte missmutig in seiner Jacke. Das nervtötende Pfeifen einer alten Dampflok hörte ...
    nicht auf. Hatte Mark wieder einen seiner Termine auf Daueralarm eingestellt und so ein blödsinniges Sondersignal dafür gewählt? Gestresst schaute sie auf das Display. „Kostenvoranschlag -- Frau Schmidtke" war dort zu lesen. Kurz entschlossen stellte Kerstin die Uhrzeit für diese Erinnerung auf 13.00 Uhr um, legte das Smartphone auf den Küchentisch und setzte sich wieder, um ihren Morgenkaffee nun in Ruhe zu genießen. Dann jedoch griff sie erneut danach. War es Mark womöglich gelungen, vor oder nach der Buchlesung ein privates Foto von Andrea Sawatzki zu erhaschen? Oder hatte er vielleicht sogar Gelegenheit gehabt, sich mit ihr gemeinsam fotografieren zu lassen? Neugierig öffnete Kerstin die Galerie und erstarrte. 23. Januar, später Vormittag, Redaktion der Bild-Zeitung "Fritsch!", meldete sich die junge Stimme einer Praktikantin. "Hallo?", klang es am anderen Ende der Leitung unsicher. "Kann ich Ihnen helfen?", erkundigte sich Melanie Fritsch freundlich. "Ja ... vielleicht. Ich müsste mit jemandem von der Abteilung Boulevard-Presse reden.", erklärte die nervöse Stimme. „Ich hätte etwas zu verkaufen. Fotos von Andrea Sawatzki, wie sie mit Sicherheit noch niemand gesehen hat!" ENDE
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