1. Junge Liebe Teil 14


    Datum: 27.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    einmal gefeiert, dass sie so eine Art zweiten Frühling erlebten. Stattdessen musste er sich aber zusammenreißen und sich dem Ursprung dieses frischen Winds zuwenden, wenn man so wollte. Denn wem sonst, wenn nicht diesen unmöglichen Kindern, war das wohl zu verdanken...? Wieder einmal versetzte es ihn in Erstaunen, dass allen voran die kesse Blondine sich nicht mit einem Handschlag abspeisen ließ. Einmal hatte sie gezögert und sich bei Elfriede die Erlaubnis eingeholt, aber nun fiel sie ihm um den Hals und drückte ihn, wie sie es seit jener Nacht im Wald immer tat. Und die kleine Patrizia, an die er nicht mehr guten Gewissens als das ‚Pfaffer-Mädchen' denken konnte, weswegen nicht nur er sie mittlerweile als die ‚Bübler-Patty' betrachtete, die sie nur dem Namen nach nicht war, tat es dem Wirbelwind sogleich nach. Nur der Peter beschränkte sich, wie es eben seine weniger stürmische Art war, auf einen festen Händedruck. Renate hingegen drückte ihn rasch, wie sie es aber ja nun schon immer getan hatte. Nachdem dann alle Umarmungen verteilt waren und auch Elfriede von jedem geherzt worden war, lud er sie alle ins Haus ein, wo er die Kinder mit an den Esszimmertisch nahm, damit die Frauen einen Kaffee aufsetzen konnten. „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, weiß ich nicht recht, was ich dir sagen soll", meinte er in Richtung von Patrizia. „Schon okay", antwortete die gelassen. „Sie ist tot und ich bin nicht unglücklich deswegen." „Ich bin sicher, sie wollte nie...", setzte er an. ...
    „Sie wollte vielleicht nicht, aber sie hat, Onkel Walther", unterbrach die Kleine ihn. „Und sie hat auch ohne den Dachschaden, den Pierre ihr verpasst hat, schon lieber geschrien oder geschlagen und ihren Frust an mir ausgelassen." Dagegen ließ sich nichts sagen, wie er eingestehen musste. Elvira Pfaffers Tochter war schon immer ein Sorgenkind gewesen. Hatte ihrer Mutter viel Kummer bereitet und keinen rechten Weg gefunden. Und niemand im Dorf hatte sich so recht aufraffen können, sie zurück auf die richtige Bahn zu führen. „Ehrlich gesagt bin ich irgendwie erleichtert", sagte Patrizia noch. „Statt Tanja liegt nun meine Mutter unter der Erde, ich bin frei... und glücklich. Alles hat sich zum Guten gewendet." „Dann ist die Tanja nun außer Lebensgefahr?", erkundigte er sich erfreut. „Die Ärzte sagen, sie könne jeden Tag wieder zu Bewusstsein kommen, aber noch kann niemand etwas Genaues sagen", erklärte Peter. „Na, wenn das mal nicht...! Hörst du, Elfriede? Die Tanja...", rief er. „Jaja, Walther", kam die Antwort aus der Küche. „Ich weiß doch schon. Oder was glaubst du, worüber wir hier reden, du Torfkopf?" „Werd mal nicht frech, Mädel", gab er vergnügt zur Antwort. „Sonst singe ich dir nachher nicht das Lied von den Hügeln." Die Kinder verstanden diese Andeutung natürlich nicht. Sie lächelten, weil er mit seiner Frau ausgelassen scherzte. Aber Elfriede schob den Kopf ins Zimmer und starrte ihn mit großen Augen an. Und er nickte, um ihr zu bestätigen, dass er genau das gemeint ...
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