1. Der See ohne Namen


    Datum: 24.03.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    durchaus gegenseitig etwas musterten. Aber da spielte sich trotzdem mehr mit den Augen ab. Der Sommer neigte sich dem Ende und laut Wetterbericht sollte es der letzte richtig heiße Tag werden. Und wieder zog es mich an den See, mittlerweile nahm ich nicht einmal mehr meinen Bikini mit. Und während es in der Stadt nicht mehr zum Aushalten war, herrschte am See doch ein recht angenehmes Klima. Deshalb schälte ich mich aus den Klamotten und suchte die Abkühlung. Als ich meine Bahnen schwamm, kreuzte mich wieder ein Schwimmer. Ich sah ihn kurz in die Augen, dann grüßten wir uns gegenseitig. Als er vorbei geschwommen war, meldete sich mein Unterbewusstsein: 'Du kennst diesen Typen'. Die Stimme, das Gesicht. Aber ich war mir trotz alledem nicht sicher. Als ich wieder am Strand war, grübelte ich eine Weile. Und während ich döste, fiel der Groschen: wenn, dann müsste es Sven sein, meine Sandkastenliebe. Doch, war er es wirklich? Es wäre ein Zufall. Er war damals weggezogen, wir waren beide 8 Jahre. Und nun würden wir uns an einem Ort treffen, der weit weg von meinem damaligen und seinen damaligen Heimatort war? Wie sollte ich es herausfinden? Einfach fragen wäre blöd gewesen. 'Wer nicht wagt, der nicht gewinnt', lautete meine Formel. Als ich diesen Typen wieder im Wasser sah, hechtete ich auch spontan ins Wasser. Ich zog meine Bahn so, dass wir uns kreuzten. Wir lächelten uns wieder zu. 'Jetzt oder nie', dachte ich und folgte ihm. Es war durchaus eine Herausforderung, ihn folgen zu ...
    können -- doch kurzzeitig gelang es mir. Als er wendete und mir wieder entgegenkam, nahm ich meinen Mut zusammen und fragte ihn: "Du bist nicht zufällig Sven?". Er stoppte seine Schwimmbewegung und schaute mich an: "Ja. Ähm, woher kennst du mich?". Ich sah ihn an -- und hatte keinen Zweifel mehr. Er war es! "Cool. Na dann rate mal!" Und ich sah, wie die Gehirnwindungen arbeiten. "Nein, keine von deinen vielen One-Night-Stands und Abenteuern. Hihi." Er musste selber kurz lachen, so war ich schon früher und so bin ich es auch heute noch. "Du musst weiter zurückdenken." Damit gab ich wohl das entscheidende Stichwort. Er schaute mich noch einmal kritisch an. "Isabel! Isa, bist du es wirklich?" Ich nickte. Wir umarmten uns mitten im See. "Das ist ja eine Überraschung. Du bist es wirklich." Ich spritze Sven mit Wasser voll. "Ich kann dir auch noch eine auf den Kopf hauen - nur damit du dich vergewisserst, dass du nicht gerade träumst." Wir schwammen zum Ufer direkt zu seiner Bucht. Als das Wasser flacher wurde, liefen wir. Und als das Wasser dann auf Schritthöhe war, musste ich doch mal einen kleinen Blick zu ihm werfen. Und der Anblick hatte gereicht - aber nicht etwa, um mich selber zu erregen, sondern um Erinnerungen wieder zu wecken. Es waren die Doktorspiele, die wir taten. Wir legten uns in den Sand, dicht beieinander - und schauten zu den Wolken. Wir hatten das Gefühl, dass wir uns ganz viel zu erzählen hätten. Was wir damals machten und vor allem, wie wir in diese Gegend ...
«1234...13»