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Der See ohne Namen
Datum: 24.03.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Ich fühlte mich frei. Es war mein See. Es war für mich ein völlig anderes Lebensgefühl als an den FKK-Stränden mit ihrer Doppelmoral. Da, wo Typen durch die Reihen ziehen, ständig Brustschau machen, und anschließend wieder enttäuscht abziehen, weil man bei mir da unten doch Härchen sieht und während sie mit der einen Hand dem Kumpel die Entdeckungen zeigen, verbergen sie mit der anderen Hand ihr eigenes Heiligtum so gut es geht. Mich widern diese Seen regelrecht an - was nicht heißen soll, dass mir die Textilstrände besser gefallen. Und seitdem pilgerte ich nahezu jeden Tag zu diesem See. Einmal traf ich eine alte Frau, die genau wie ich von der Forstschneise zum See bog. Wir kamen etwas ins Gespräch und sie erzählte mir einen Rückblick. Sie war mittlerweile um die 70. Sie kannte den Platz noch aus ihrer Jugendzeit, den 60ern. Sie entdeckte, dass sie sich hier der Textilgesellschaft entziehen konnte. Einige Jahre später kamen die Hippies und einige 68er. Sie ließen sich nieder und sagen Lieder. Es störte sie zwar nicht, aber sie hatte Angst, dass der See zum Publikumsmagnet werden könnte. Seitdem nannte sie den See 'Hippiesee'. Glücklicherweise nahm das Interesse an dem See auch wieder ab. Und sie kam auch immer noch gerne hierher, ihr Mann sei zwar misstrauisch und würde denken, sie würde ihn betrügen, aber andererseits fand er ihre lückenlose Bräunung auch toll. "So sind se, die Männer. Aber mitkommen woll'n se dann auch nicht, weil es zu anstrengend ist". Auch so kam ich ...