1. Kapitel II Ankunft


    Datum: 05.02.2017, Kategorien: BDSM, Fetisch,

    Zeit konnte ich ihr nur vertrauen. Wie sie meine Fährfrau war in diese fremde Welt, wie sie mir ihre Ekstase und ihren Gleichmut offenbart hatte, so war sie nun meine tröstende Mutter, die ich nie hatte. Waren es einst die Mauern des Gefängnisses gewesen die Schutz boten vor einer fremden Welt, so waren es nun ihre Worte, die mich hielten, die mich vertrauen ließen. Sie legte mir ihre kühlende Hand auf die fiebernde Stirn und schenkte mir Ruhe in all meiner Wirrnis und Angst. „Du wirst heute Abend deinen Gastgeber treffen, er hat dir zu Ehren zu einem Mahl geladen. Dort wirst du mehr erfahren, auch den Grund deines Hier seins, und nun schlaf nochmals mein Herz und sei beruhigt.“ Mit ihrer Hand kam die Müdigkeit erneut über mich. Sie schloss mich ein wie ein warmer Kokon, deckte meine Augen zu und schon fast beseelt von ihrer Stille fragte ich noch einmal: „Ist er es? Der Mann aus dem Kaufhaus?“ „Es ist immer er, es gibt nur ihn“ Ihre Worte geleiteten mich in den Schlaf. * Als ich wieder erwachte fühlte ich mich dieses Mal gestärkt durch den Schlaf. Mein Kopf war freier und ich erinnerte ohne Probleme die Begebenheiten des Mittags. Ich räkelte mich, streckte mich bis in die Zehenspitzen und betrachtete dann zum ersten Mal das Zimmer genauer, in dem ich mich befand. Mein Blick schweifte von dem großen Terrassenfenster, das weiterhin durch einen weiten Vorhang versteckt wurde, der sich nun leicht im Winde blähte. Es war dunkler geworden draußen, aber die Brise, die mich ...
    erreichte war weiterhin mild, so dass meine Nacktheit mich kein bisschen frösteln ließ. Neben meinem Bett auf der Ottomane saß auch dieses Mal meine Begleiterin, sie schien mir zu keinem Zeitpunkt von der Seite zu weichen. An der mir gegenüberliegenden Wand war über die ganze Breite des Raums ein durch perspektivische Illusionsmalerei geschaffenes Bild, das den Eindruck einer sich öffnenden toskanischen Landschaft erzeugte. Auf den sanften grünen Hügeln standen vereinzelte Gehöfte, italienische Landsitze hinter deren Fenstern flackernde Lichter dem Raum zusätzlich Helligkeit verschafften. Später, als ich das erste Mal alles genauer erkundete, begriff ich, dass sich hinter dieser Wand eine Heizung befand, die kleinen Fenster Aussparungen im Gemäuer waren, durch die das Kaminfeuer schimmerte. Jetzt allerdings rief es in mir die Vorstellung hervor mich mitten in einer mediterranen Landschaft zu befinden, die langsam in den aufsteigenden Nebeln der abendlichen Dämmerung versinkt. Aber auch die Nebelschwaden waren keine Sinnestäuschung, sondern der aufsteigende Wasserdampf aus einem in den Boden eingelassenen Bassin, das sich wie das Gemälde über die ganze Breite des Raums erstreckte. Die Frau an meiner Seite erhob sich, trat ans Bett und reichte mir ein großes, flauschig wirkendes Badetuch. „Es ist Zeit für das Bad. Es wird ein Übriges tun zu eurem Wohlgefühl beizutragen.“ Ich erhob mich von meiner Schlafstatt, ließ mir das Tuch über die Schultern legen, ging wie auf Wolken zu dem ...
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