1. Kapitel II Ankunft


    Datum: 05.02.2017, Kategorien: BDSM, Fetisch,

    es mir seltsam bekannt und mit ihm die Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit, eine andere Frau – schön und grausam – die Musik schmerzte. Der Mann erhob die Arme, die Musik verebbte erneut, ohne sich Umzudrehen hob er zu sprechen an. „Welchen Mummenschanz bieten wir unserem Gast? Ist dies das Bild wie wir von ihm gesehen sein wollen? Du bist eine Priesterin, die nächste die aufsteigen würde in der Reihe. Heute aber vergisst du Dich und fängst an uns alle mit deiner aufgesetzten Demut zu beleidigen. Es ist nicht einmal Demut, im Gegenteil Hoffart treibt dich und die Eitelkeit, so gut und selbstlos zu wirken wie du dich selbst gerne sähest. Darin gehst du soweit die Geschicke selbst lenken zu wollen, und du nutzest es aus, dass ich dich zum Fährmann machte für meinen wichtigsten Gast. Was soll er von uns denken?“ Die Beschuldigte rührte sich nicht. Zusammengesunken blieb sie am Boden. Die anderen erhoben ihre Köpfe und mit der wieder einsetzenden Musik begann das Gemurmel erneut: „Gnade, Gnade, Gnade, Herr, Sie hat gefehlt! In Mühsal sie wate, durch Strafe gequält. In Seilen sie hänge, in Schlingen sie fänge, der Peitsche tausendfachen Kuss! Gnade, Gnade, Gnade,“ Dreimal sangen die Frauen eumenidengleich ihren Gesang, ihren Gott beschwörend, Milde walten zu lassen. Erneut gebot er Ihnen Schweigen. „Ihr fleht um Gnade für Sie, und wisset doch, dass mein Wort das Gesetz und mein Wille das Maß aller Dinge ist. So ist ihr Urteil gesprochen und sie hat zu gehen.“ „Gnade, Gnade, ...
    Gnade, Gnade ist ihr versagt! In Reue sie bade, aus dem Bunde gejagt, Gedanken zerrissen, Erinnerung verflissen, ist sie alleine zur Buß Gnade, Gnade, Gnade,“ War ich es, der nun sprach? Ich hatte das ganze atemlos verfolgt, das Bitten der Gefährtinnen, und den Schiedsspruch ihres Herrn. Ich verstand, dass er nicht hinter das Urteil zurück konnte, wollte er vor mir nicht sein Gesicht verlieren. Bereits am ersten Abend zu zeigen, dass man die Dinge nicht im Griff hat, war ein Ding der Unmöglichkeit. Das konnte ich, der von einem Ort kam, an dem es wichtig, ja, überlebenswichtig war immer und überall Stärke zu demonstrieren ihm sehr gut nachsehen. Auf der anderen Seite war das Urteil, das er über sie verhängt hatte für das Empfinden aller wohl zu hoch. Selbst ihm merkte ich es an, dass er es gerne unausgesprochen machen würde, wenn er es könnte. Seltsam, in diesen Gedanken kam ich ihm auf einmal nahe, spürte ich mich hingezogen zu ihm, ja sogar mehr noch, verlangte es mich nicht nur ihr, sondern auch ihn zu schützen. Es war als ob unmerklich etwas Zerbrechliches Einzug gehalten hätte in die Unerbittlichkeit seines Wesens. „Mein Herr“, klar und ohne Zögern kamen mir die Worte von den Lippen, „wenn ihr keine Gnade schenken wollt, so gebt mir als eurem Gast zum Geschenk, nicht nur Ursache sondern auch Folge für ihr Verfehlen zu sein. Lasst mich Strafe oder Sühne bestimmen, lasst mich ihr Richter sein, und verzeiht mir. Es war mir nicht bewusst wie die von mir gewählten Worte Zunder ...