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Kapitel II Ankunft
Datum: 05.02.2017, Kategorien: BDSM, Fetisch,
fünfte im Bund war natürlich wieder sie, meine Begleiterin, meine erste Bekannte. Die Vorstellung, dass auch sie wieder in einen Akt des Leidens eintreten sollte, dass ich daran Schuld hätte machte mir die Brust eng. Als ob sie dies gespürt hätte, hob sie die Augen, blickte mich an, gebot mit einer Handbewegung dem Orchester aufzuhören und sagte mit fester Stimme: „Herr, schont die anderen, ich nehme die Schuld auf mich, bestraft mich!“ Als die Musik verstummte, abrupt, mitten in einem Takt, hatte ich das Gefühl dass es plötzlich kühler geworden wäre in der Halle. Ich benötigte einen Moment um zu bemerken, dass es nicht die tatsächliche Raumtemperatur, die sich veränderte, sondern vielmehr eine erfühlte, subjektive; die Veränderung war so extrem, dass mich ein leises Frösteln überzog. Diese Kältewelle schien von meinem Gastgeber auszugehen, wie um mich zu bestätigen erkannte ich, dass die Frauen die am nächsten zu ihm meinen lebendigen Diwan bildeten ebenfalls unter der plötzlichen Kälte zu leiden schienen. Mir wurde klar, dass – im Gegensatz zum bisherigen Verlauf des Abends – die Inszenierung geendet hatte und meine tapfere Begleiterin in irgendeiner Form das Protokoll gestört haben musste. Das Schweigen erfüllte den Saal mit schwerer, ja bleierner Luft, das Atmen fiel schwerer, kein Ton war zu hören, kein Rascheln, kein Räuspern, nichts. Mein Gastgeber erhob sich, stand breitbeinig, seine Augen die Frau fixierend, die Daumen in die Hosentaschen eingehängt, betont lässig, ...