1. Ich Wünschte...


    Datum: 31.01.2017, Kategorien: BDSM,

    dritten Mal etwas heraus schwappte, und verließ meine Wohnung, nicht ohne die Tür zuzuknallen. Und ich stand da in meiner Küche, ein wenig ratlos, aber mehr noch konsterniert, dass der schöne Morgen ein solch abruptes Ende gefunden hatte. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Mechanisch wischte ich die Flecken weg, die sie hinterlassen hatte, kippte die halbvolle Tasse in die Spüle, schüttete mir selbst eine ein, widerstand aber der ersten Idee, ihre Tasse zu nehmen, sondern nahm eine andere und setzte mich an den gedeckten Küchentisch, ohne aber etwas anzurühren. Warum war sie so? Hatte ich etwas Falsches gesagt? Konnte es sein, dass sie diese besonderen Schwingungen zwischen uns nicht aufgenommen hatte? Ich wollte über die Fragen nicht nachdenken, war entschlossen, mir den sonnigen Morgen nicht zu verderben. Aber er war verdorben. So lief ich durch die Wohnung auf der Suche nach einer Aufgabe für den Tag, kam an meinem Arbeitszimmer vorbei, in dem noch die Vorbereitung einer Konferenz auf mich wartete und zu korrigierende Projekte einer Klasse, aber verwarf die Idee. So räumte ich ein wenig auf, machte Wäsche, um die Zeit totzuschlagen. Als ich ins Bad kam, fiel für einen Augenblick der Gedanke über mich, dass sie vielleicht auf dem Badezimmerspiegel mit Lippenstift eine Nachricht für mich hinterlassen haben könnte. So wie man das in Filmen sah. Aber da war nichts. Auch im Schlafzimmer war kein Souvenir, selbst im Briefkasten unten nicht. Ich stand unschlüssig in ...
    meiner Wohnung und setzte mich dann doch an meinen Schreibtisch und schaffte mehr, als ich mir vorgestellt hatte, einfach weil ich mich in die Arbeit flüchtete. Aber die Fragen blieben. Warum war sie so? Sicher, sie konnte mich quälen, das lag in der Natur unserer Beziehung. Aber sie quälte mich nicht, sie verletzte mich. Und sie tat es nicht versehentlich, sondern aus voller Absicht. War es zu viel verlangt, in ihrer Dominanz ein Fünkchen Zuneigung zu wünschen? Bedeutete ich ihr wirklich nicht mehr als ein Sexspielzeug? War das für sie alles uninteressant, was ich empfand in dieser Beziehung? War es vielleicht in all diesen Sado-Maso-Beziehungen so, dass die Devote vollkommen zurückstecken musste und alles akzeptieren musste, was ihr vor die Füße geworfen wurde? Vielleicht war das so. Wenn ja, dann war das alles offensichtlich nicht das Wahre für mich. Ich war Willens ihr alles zu schenken, was sie von mir verlangte. Aber im Gegenzug für meine fast bedingungslose Loyalität wollte ich ein klein Wenig zurück erhalten. Ich wusste nicht, was das genau war. Vielleicht Anerkennung oder Zuneigung oder Respekt. Aber Liz in ihren Stimmungsschwankungen sah das offensichtlich anders. Ihrer Meinung nach hatte ich zufrieden zu sein mit all den Almosen, die sie mir gab. Wahrscheinlich hatte ich ihr sogar dankbar zu sein, dass sie sich mit mir abgab. Und wenn sie von einer Sekunde auf die andere ihre Meinung änderte, dann hatte ich das zu akzeptieren. Bei all diesen Gedanken drehte sich mir der ...
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