1. Ich Wünschte...


    Datum: 31.01.2017, Kategorien: BDSM,

    Verhörzimmern sah. Ich bekam ein unbehagliches Gefühl als ich erkannte, in welchen Bahnen sich meine Seele unbemerkt zu bewegen schien. Sollte ich den Stuhl wechseln? Mir einen bequemeren suchen? Da war der gepolsterte in der Ecke, nur ein paar Schritte entfernt. Wenn ich den Kopf drehte, konnte ich ihn sehen. Der Sessel wäre sicherlich unpassend gewesen, aber der Polsterstuhl wäre besser für meinen Po und meinen Rücken. Ich müsste sie nur austauschen. Einen Augenblick würde das nur in Anspruch nehmen. Mehr nicht. Und doch wagte ich es nicht. Mein Auftrag war ein anderer. Ich sollte dort sitzen bleiben, warten und vor allem gehorchen. Dies war das erste Treffen. Das durfte ich nicht mit einer Disziplinlosigkeit beginnen. Was, wenn sie mich am Fenster beobachtete? Was, wenn sie sich durch das Treppenhaus bereits in meine Wohnung geschlichen hätte? Was, wenn sie bereits hinter mir stand? Die Haare in meinem Nacken stellten sich auf und, ich spürte diese Wärme, wie von ihren Blicken erhitzt an meinem Hals. Ich musste mich dazu zwingen, mich zu entspannen. Mein Verstand spielte mit mir. Meine Paranoia tanzte. Liz spielte mit mir. Liz tanzte mit mir. Warum ließ sie mich so lange warten? Ich drehte mein Handgelenk etwas. 20:21 Uhr. Warum kam sie nicht? Hatte sie es sich anders überlegt? Hatte sie mich nur narren wollen? Warum kam sie nicht? Hatte sie der Mut verlassen? Den letzten Gedanken konnte ich nur harsch verneinen. Nein, der Mut hatte sie sicher nicht verlassen. Nicht ...
    meine Liz. Sie wollte mich einfach warten lassen. Sie wollte mich quälen. Sie wollte meine Loyalität prüfen. Sie saß vermutlich irgendwo draußen und observierte mich. Nur um zu sehen, ob ich gehorchte oder hier vielleicht mit einem Weinglas durch die Wohnung schlurfte. Aber so war ich nicht. Ich nahm ernst, was sie sagte. Ich wollte ihr gefallen. Ich würde ihr zeigen, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte. Ich würde ihr genügen. Das Wohnzimmerlicht brannte hell. Ich hätte es ausmachen und ein paar Kerzen anmachen sollen. Ich hätte zumindest einige Birnen herausschrauben sollen. Das hatte ich schon lange vorgehabt. Nun war es zu spät. Ich wartete, gerade auf dem Stuhl sitzend, beide Hände flach auf die Schenkel gelegt. Es war 20:37 Uhr, als ich unten ein Geräusch hörte. Die Tür wurde geschlossen, jemand kam die Treppe hoch, öffnete meine Wohnungstür. Ich hörte das leise Quietschen. Dann wurde die Tür geschlossen. Ich richtete mich auf, spannte mich an. Meinem Herzen musste ich nicht sagen, dass es schneller schlagen sollte. Das Blut schoss durch meinen Körper. Es rauschte mir in den Ohren. Ich verfolgte das Geräusch ihrer Schritte durch den Flur. Sie blieb am Bad stehen und öffnete die Tür. Dann ging sie in die Küche, schaute in mein Arbeitszimmer, in mein Schlafzimmer und erst dann kamen die Schritte näher. Sie ließ sich Zeit. Ich hörte das Knarren der ersten Holzdiele im Wohnzimmer und hatte wieder das warme Gefühl in meinem Nacken. „Sie haben eine schicke Wohnung. Guter ...
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