1. London Calling 05


    Datum: 31.12.2016, Kategorien: BDSM,

    wissen wollte. Sie würde versuchen, sich abzusetzen. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich so eine gute Idee war. Und wohin? Und wie würde ich erfahren, was ich tun sollte? Die Tatsache, dass sie nicht nach London zurückwollte, schien ja darauf hinzudeuten, dass sie schon sehr konkrete Pläne hatte. Vielleicht würde sie mir über ihren Anwalt etwas mitteilen? Konnte sie ihm so etwas erzählen, oder machte er sich strafbar, wenn er eine Flucht deckte und aktiv unterstützte? Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich nur noch den letzten Teil von Jamies Gespräch mit ihr mitbekam. „Natürlich tue ich das. Ja, gestern. Chris ... wir vermissen dich so." Jamie brach in Tränen aus. Ich nahm sie in den Arm. „Okay ... ja, mache ich. Tschüss Chris. Es wird schon alles glattgehen, mach dir keine Sorgen. Wir drücken dir die Daumen." Sie legte auf und buckte sich an meiner Schulter an. Langsam beruhigte sie sich wieder und der Tränenstrom versiegte. „Was hat sie dir denn noch gesagt?" fragte ich sie mit einer eigenartigen Vorahnung. „Dass ich mich um dich kümmern soll." „Sie wird versuchen abzuhauen." „Ja, das wird sie." Sie starrte vor sich hin. „Irgendeine Idee, wohin ich ihr folgen soll?" „Sie meldet sich bestimmt irgendwie." Ich spürte deutlich, dass sie mehr wusste, als sie vorgab. Ich beschloss jedoch nicht nachzuhaken. Das Telefon klingelte in der Stunde, die wir noch im Haus verbrachten, zwei Mal. Ich nahm den Hörer ab, sagte aber keinen Ton. Es war ein Journalist, beide ...
    Male derselbe. Wir gingen eilig zurück zu meiner Wohnung. Jamie hatte einen weiteren Rucksack mitgenommen und schien sich damit wohl auf einen längeren Aufenthalt bei mir einzurichten. Eine Fehleinschätzung, wie ich schell feststellte, als sie ihn bei unserer Rückkehr auspackte. Wortlos reichte sie mir meine Schatulle, die ich in Chris Zimmer gelassen hatte. Ich öffnete sie versonnen und strich über die silberne Plakette, die Jamie für Chris damals hergestellt und graviert hatte. Dann holte sie unsere Klopfpeitsche heraus. „Ich kann dich nicht dominieren, das weißt du. Chris meinte aber, du würdest Schmerzen nun mehr als alles andere brauchen. Ich tu das für dich, wenn du willst. Ich brauche es auch. Schmerz reinigt die Seele." Das war einer von Chris Sprüchen. Wortlos legte ich meine Kleidung ab und legte das Halsband an. Es war von irgendeiner Lampe, die dort nicht mehr hing, ein stabil aussehender Haken in der Decke. Da er recht schmal war, benutzte Jamie das lange Lederband, das sie auch mitgebracht hatte, um mich daran festzubinden. Dann zog auch sie sich aus. Etwas überraschend verband sie mir die Augen und klebte mir mit Tape den Mund zu. Man muss Schmerz lieben, um ihn so verabreichen zu können, wie sie. In der Dunkelheit war ich allein mit ihm, gab ich mich ihm völlig hin. Dem Blitzschlag, der das Auftreffen der flachen Lederstreifen auf meinem Rücken verkündete. Das scharfe Brennen, dass dann einem wilden Glühen wich. Das Eintauchen in dieses Gefühl, der Moment wo sich ...
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