1. Christine 04


    Datum: 31.12.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    und verabschiedete sich vor der Tür: „Nochmals vielen Dank für deine Plackerei in der Küche. Ich bringe morgen die Tasche zurück, mit einem Kuchen als Dank!" Sie erinnerte sich: „Ach ja, morgen bist du gar nicht da. Ich lege dir alles vor die Tür." Sie drehte sich ein letztes Mal um und raunte: „Überleg's dir, du würdest mich glücklich machen..." Wie immer umarmten sich die zwei und küssten sich auf die Wangen, doch diesmal verpasste Christine ihrer Nachbarin einen spitzen Kuss auf die Lippen und flüsterte: „Gib mir Zeit, ich muss das alles zuerst verdauen. So oder so, wir bleiben gute Freundinnen, in jedem Fall wird es unter uns bleiben." *** Als Christine am nächsten Morgen aufwachte, war mit einem Schlag Jasmins Besuch in ihrem Kopf. Je länger sie die Worte ihrer Nachbarin vorbeiziehen ließ, desto größer wurde ihre Bestürzung. Wie konnte es ihre Freundin nur wagen, ihr ein derart unanständiges Angebot zu machen? Wusste sie nicht, dass sie damit ihre Freundschaft aufs Spiel setzte? Sie hatte Jasmin doch all die Jahre über respektiert und verehrt, warum hatte sie von ihrer Neigung nie etwas mitgekriegt? Sie stemmte sich auf die Ellbogen und dachte trotzig, sie sei doch keine Lesbe. Zwar fühlte sie an diesem Morgen, wie auch an allen Tagen zuvor, dass sich ihr ganzer Körper nach Berührung und Zärtlichkeit sehnte, aber das sollte doch kein Grund sein, sich gleich mit der Nachbarin einzulassen! Christine blickte auf den Wecker und sah, dass sie knapp dran war. An diesem Tag ...
    wollte sie in der Nachbarstadt einkaufen und musste den Zug erreichen. Flink stieg sie aus dem Bett und stellte sich unter die Dusche, dann holte sie einen kurzen Rock, Bluse und halterlose Strümpfe aus dem Schrank, zu denen sie ein passendes Paar Schuhe kaufen wollte. Die Zeit reichte gerade noch für einen Kaffee. Christine stand frisch gekleidet in der Küche, schaute mit der Kaffeetasse in der Hand zum Fenster hinaus und versuchte sich ein Bild zu machen von den Schuhen, die sie an diesem Tag zu erstehen gedachte. Als sie sich anschickte das Haus zu verlassen, bemerkte sie, dass ihre Handtasche im Zimmer oben lag. Eben wollte sie die Treppe hoch steigen, da öffnete sich die Tür zum Flur, und Tim stand vor ihr. Er schien sich genauso erschreckt zu haben wie sie, denn er stammelte: „Guten eh... Tag, Christine, äh... Christine hat gesagt, du seist heute weg, eh... ich wollte nur ihre Tasche abholen." Obschon er vor Scham fast im Boden versank, musterte er sie von oben bis unten, er hatte sie vorher noch nie anders als in ihren luftigen Sommerkleidern gesehen. Christine war nicht zum Scherzen zumute, trotzdem musste sie auf den Stockzähnen lachen, als sie feststellte, dass ihn ihre Kleidung irritierte. Tim fasste sich halbwegs, zeigte neben den Schuhschrank und rief erleichtert: „Ach, da ist sie ja! Einen Gruß noch von Christine. Ich wünsche dir einen guten Tag. Tschüss!" Er wollte zur Tür hinaus zu huschen, doch sie hielt ihn zurück mit den Worten: „Tim, ich muss mit dir reden." ...
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