1. Gerlinde - Teil 1: Erwachen


    Datum: 29.12.2016, Kategorien: Reif,

    einem nassen Gefühl zwischen meinen Beinen abgeschlossen – aber ich … nein … es wäre alles andere als gelogen. Ich konnte nicht sagen, dass mir das gefallen hätte. Missfallen sicherlich auch nicht – es war eben einfach so und es war ja auch nicht daran zu denken, dass ich da etwas oder besser gesagt jemand anderen je ausprobieren konnte oder wollte. Aber einen Orgasmus hatte ich auf diese Weise mit meinem Mann nie – Gott hab ihn selig, schon klar … muss ja auch wieder erwähnt werden. Heinrich wälzte sich dann wieder von mir runter, rutschte in seine Betthälfte und schlief rasch ein. Das ganze geschah zuletzt wohl ebenso oft wie Weihnachten oder Ostern – das war schon direkt der Sonderfall. Aber da ich nicht wirklich etwas dabei verspürte, ver­misste ich das Gefühl nicht. Und wie auch schon gesagt: etwas, das man nicht weiß und auch nicht kennt, auf das fällt es einem gar viel leichter, zu verzichten. Damals hätte ich mir nie vorstellen können, weil es ja derart verboten, verpönt und von der Kirche verschrien war, dass ich mit einem anderen mir etwas anfangen würde. Was heißt da »einem« als Singular gemeint … mit einigen gleichzeitig sogar im wahrsten Sinn des Wortes. Oder aber auch mit einem Mädchen und einer Frau um einiges mehr als nur spielen – so richtig denen das so zu besorgen, wie ich nun längst wusste, dass ich es wollte. So weiterzugeben, wie es voll­kommen Spaß machte und wie es leicht war, von einem Orgasmus in den anderen zu verfallen, dass man gar nicht mehr ...
    richtig wusste, wie man mit diesem nassen Brennen und Zittern zwischen den Beinen denn je wieder aufstehen sollte, ohne dass es einem in nassen verräterisch duftenden Bahnen die Schenkeln herab rann. Damals – nicht mal der Hauch einer Idee davon. Ganz so als wäre ich in einer anderen Welt mit einer anderen Sprach aufgewachsen. Oder in einer Dimension, für welche mir erst die Augen geöffnet werden mussten und deren Sprache und Tun ich auch erst spät, recht spät erlernen würde. Aber wenigstens … oh nein, ich konnte nicht klagen, so wie es jetzt sich zum interessanten und geilen gewandelt hatte, war es der Hammer schlechthin. Heute würde ich sagen, eine äußerst traurige Angelegenheit. Da hatten es die jungen Leute jetzt um die Jahrhundertwende deutlich besser, ohne jeden Vergleich. Alles da, Essen, Trinken, Klamotten, genug Geld und nicht zuletzt: Genug Sex. Beneidenswert – vielleicht heute sogar schon wiederum das Gegenteil: zuviel von allem, zu früh die Möglichkeit, zusehr der Freiraum, sodass die Verführung für alles mögliche leicht fiel und man so viele Möglichkeiten hatte, vom Weg abzukommen. Aber sicher viel besser, die Wahl von Möglichkeiten zu haben, als gar keine – oder eben eine einzige und die dann unter dem Titel von Moral und Anstand verkaufen. Nun denn egal – Schwamm drüber, die Vergangenheit kann ich ja ohnedies nicht ändern. Mir blieb nichts seinerzeit ohnedies nichts anderes übrig, als von besserem Sex zu träumen und zu onanieren. Das klappte wenigstens und machte ...
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