1. Dunkle Hochzeit Ch. 02


    Datum: 14.12.2016, Kategorien: BDSM,

    Stattdessen fuhren sie auf die Interstate, dann mitten in die immer noch quicklebendige Stadt hinein, vorbei an den ganzen Wolkenkratzern, den ganzen hellbeleuchteten, innerstädtischen Wahnsinn, über den Fulton River. Und gerade, als sie sich fragte, wo um alles in der Welt er hier einen Parkplatz finden will, fuhr er wie selbstverständlich ins Marina City, ein wie eine übergrosse Koralle aussehender Wolkenkratzer, dessen erste 14 Etagen als Parkhaus fungierten. Man kam hier eigentlich nicht so einfach rein. Er schon. Wie lange lebte sie schon in Chicago? Sie war hier aufgewachsen. Und doch war dieser Teil der Stadt etwas für sie komplett unbekanntes, etwas unerreichbares, nicht bezahlbares. Mit jeden Schritt spürte sie die Illusion einer komplett anderen Welt, wo Reichtum von fast schon perversen Ausmassen als normal und durchschnittlich betrachtet wurde. Sie fühlte sich fast ein bisschen falsch hier, doch als Robert ihre Hand ergriff und in ihre Augen sah, merkte sie, dass er sich so ähnlich fühlte. Das hier mochte nicht ihre Welt sein. Aber man konnte ja mal schauen. Das Gefühl, klein zu sein, blieb. Selbst als sie endlich sassen. Es war ein viel zu teures Restaurant an der Encyclopedia Britannica. „Fulton's on the River" hiess es. Aber es hätte genausogut „Futons on the River" heissen können. Der Ausblich auf den Fluss und die Wolkenkratzer war einfach atemberaubend. Man hätte sich hier auf einen Futon legen und sterben können, so schön war es. Die Atmosphäre des ...
    Restaurants war erstaunlich intim, trotz dass es voll und der Lärm der Stadt weiterhin zu hören war. Je länger sie dasassen und sich anguckten, desto wärmer wurde ihr Gefühl, auch ihm gegenüber. Robert wirkte durch die Wolkenkratzer kleiner, normaler, weniger bedrohlich als sonst. Sein Lächeln hatte die Ruhe und den Frieden eines Mönchs. Die erste Zeit sagten beide gar nichts, sondern sahen sich nur an und bemerkten, wie sie immer mehr lachen mussten. Danas Augen schienen dabei vor leiser Begeisterung nur noch grösser zu werden. „Du bist wirklich Papas Liebling!" sagte Robert plötzlich, als wolle er ihr in diesem Wettlauf des Lächelns den entscheidenden Schlag geben. Dana war einen Moment lang ratlos, ob sie das als Lob oder Verhöhnung verstehen sollte. „Ja, Papa liebt mich auch. Er ist nur ein bisschen enttäuscht von mir, weil.... " „....du nicht studierst?" „Ja! Woher weisst du das?" „Ach, Väter sind so. Meiner wollte auch, dass ich studiere. Selbst als ich dann Tischler gelernt hab, hat er mich noch damit genervt und darauf bestanden, dass ich das College auf der Abendschule nachhole. Als ich dann meine Boutique aufgemacht hab, ist bei ihm fast eine Welt zusammengebrochen. Der dachte tatsächlich, dass ich nach einem Jahr dichtmachen und nur noch aus Schulden bestehen werde." „Und du hattest nie diese Angst?" „Mir wars egal. Ich wollte nur eins nicht: weiter rumsitzen und Dinge lernen, die ich später sowieso nicht brauch. Ich mein, ist ja toll, dass sie einen beibringen, wie man ...
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