1. Lacrimosa Teil 05


    Datum: 14.12.2016, Kategorien: BDSM,

    höfische Leben mit ihren adeligen Liebhabern vorzubereiten, ihnen höfische Etiketten zu vermitteln und körperliche Fähigkeiten anzutrainieren, die für ihr intimes Handwerk nicht weniger notwendig waren, als angemessenes öffentliches Auftreten. Noch nach dem Ende der französischen Revolution, wurden junge Frauen in Porchow nach diesem Lehrplan ausgebildet. Doch der Aufstieg Napoleons und die unsicheren politischen Verhältnisse dieser Zeit führten schon bald zur Schließung der Einrichtung. Erst in der Restauration öffnete das Schloss unter neuer Leitung wieder seine Tore. Doch die soziale Ordnung hatte sich gewandelt, weswegen in Porchow ab dieser Zeit auch Frauen aus bürgerlichen Kreisen aufgenommen wurden. Auch der Lehrplan veränderte sich, führte weg von höfischen Etiketten und hin zur Vermittlung unterschiedlichster sexueller Spielarten, die immer mehr ins Extreme abdrifteten. Der große wirtschaftliche Erfolg ließ die Einrichtung nach ihrer ersten Neugründung bis ins 20. Jahrhundert bestehen. Doch die erneute Schließung im Jahre 1914 konnte aufgrund der Katastrophe des ersten Weltkrieges nicht verhindert werden. Nach dem Krieg blieben diverse Pläne einer Widereröffnung erfolglos, deren Verwirklichung nach Aufstieg des dritten Reiches nie realisiert werden konnte. Erst im Jahre 1957 schaffte es ausgerechnet eine ehemalige Schülerin des Instituts, die als Doppelagentin für die Sowjetunion gearbeitet hatte, Porchow im reifen Alter von 64 Jahren neu zu gründen und zur ersten ...
    Direktorin dieser Anstalt zu werden. Porchow selbst wurde von hohen sowjetischen Funktionären unterstützt, für die das Schloss eine willkommene Quelle ausländischer Devisen darstellte, die sie zum großen Teil in die eigene Tasche steckten. Das Konzept, welches bis heute besteht, hatte sich während dieser Zeit abermals geändert und zielte vor allem auf sexuelle Praktiken ab, die in der gutbürgerlichen Gesellschaft des Nachkriegsdeutschlands nur heimlich ausgelebt werden konnten. Der Zerfall der Sowjetunion bescherte Porchow weiteren, wenn auch stark kontrollierten Zulauf, da man bewusst darauf verzichtete, das Konzept des Institutes einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Männer wurden in Porchow nicht ausgebildet. Dies war die einzige Tradition, die das Institut während all seiner historischen Veränderungen beibehalten und sogar noch ausgeweitet hatte, da seit der letzten Neugründung nur noch Frauen an dieser Schule unterrichten durften. Ich traf mit ca. 80 anderen Frauen in Porchow ein, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen für diese Ausbildung entschlossen hatten. Es war spät nachts. Durch einen großen Torbogen fuhr unser Reisebus direkt in den Innenhof des Schlosses. Doch obwohl wir unsere Gesichter alle neugierig gegen die Scheiben drückten, konnten wir in der Dunkelheit nicht viel erkennen. Uns blieb auch nicht viel Zeit diese neue Umgebung auf uns wirken zu lassen. Denn kurz nachdem der Bus gehalten hatte, wurden wir von Herrin Lenora aufgefordert auszusteigen, ...
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