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Die Burg
Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,
Zittern. "Wann werden wir den letzten Schritt gehen?" Die Gräfin löste sich soweit von mir, dass wir uns gegenseitig ansehen konnten. "Es gibt keine Zeit. Ob jetzt, heute oder in zwanzig Jahren spielt keine Rolle. Wir müssen es nur wollen. Seid ihr dazu bereit? Ich bin es seit einer sehr langen Zeit!" Ich wusste genau, wenn ich es jetzt nicht tun würde, dann niemals. Ich würde versuchen einen Weg zu finden, mit ihr zu leben, ohne diesen Schritt zu gehen, aber es würde nicht gehen. Es würde sie nicht glücklich machen, und wenn sie es nicht war, konnte ich es ebenfalls nicht sein. Darauf vorbereitet war ich nicht, aber ich fragte mich gleichzeitig, ob ich das jemals sein konnte. Also hieß die Devise eigentlich, Augen zu und durch. So einfach war es. Ich sah sie an und mir wurde etwas nebelig oder besser gesagt, schwindelig. Die Entscheidung wollte ich trotzdem nicht mehr aufschieben. Also nickte ich nur, ohne mir darüber wirklich im Klaren zu sein. Vielleicht war es einfach besser so. "Kommt in einer Stunde auf den Friedhof. Ihr werdet mich dort finden." Dann ließ sie mich auf einmal los und verschwand mit schnellen Schritten aus dem Saal. Ich habe in meinem Leben niemals darüber nachgedacht, was eine Stunde ist. Sechzig Minuten aufgeteilt in ebenfalls sechzig Sekunden. Warum diese Anzahl konnte, ich nicht sagen, aber dass das Empfinden von Zeit variierte, das wurde mir jetzt mehr als bewusst. Die Zeit schlich nur dahin und ich meinte, sie würde nicht vergehen. Aber ich hielt ...