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Die Burg
Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,
tun. Einen Schritt, der uns noch einmal näher bringt, aber zugleich auch trennen wird." Ihre Stimme war dabei immer leiser geworden, und obwohl es um uns herum dunkel war, konnte ich an dem feinen vibrieren in ihrer Stimme genau hören, wie es ihr gerade ging. Sie zitterte und dies übertrug sich auf ihren ganzen Körper. Ich konnte nicht anders, steckte meine Arme aus und sie flog mir geradezu entgegen. Sofort umschlangen wir uns so fest es nur ging und ich spürte ihren Körper ein weiteres Mal an mir. Er war aufgewühlt und das zuvor nur gehörte Zittern ging jetzt von ihr auf mich über. Minutenlang standen wir so da und konnten uns nicht mehr voneinander lösen. Ich kann nicht sagen, warum, aber ich hatte, es wohl zuvor immer verdrängt. Die Gräfin war für mich inzwischen auch mehr geworden. Ich genoss ihre Nähe, fühlte mich in ihrer Gegenwart wohl. Musste ich mich dann von ihr trennen, kam es mir so vor, als wenn mir etwas fehlte. "Kommt!", sagte sie auf einmal und löste sich von mir. "Ich werde euch etwas zeigen!" Sie nahm mich wieder bei der Hand und zog mich mit. Schnell waren wir auf dem Flur angekommen und wandten uns der Treppe zu. Wenig später kamen wir im Rittersaal an und traten vor den Spiegel, der jetzt eben nur ein Spiegel war. Er warf unsere Bilder zurück, genauso wie er es auch sollte. Während wir uns nun gegenseitig betrachteten, hob die Gräfin ihre Hand und legte sie gegen die Glasscheibe. Ich tat es ihr gleich, obwohl ich nicht wusste, warum. "Es ist nicht nur ...