-
Die Burg
Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,
gerade auf Älteren, manchmal wenig gepflegten Gräbern, verschiedenste Pflanzen, die andernorts entweder als Unkraut ausgerissen, oder einfach übergemäht worden wären. Viele Insekten brauchten aber gerade Pflanzen wie Brennnesseln, um sich fortzupflanzen. Hier tobte dann das Leben. Der Herbst zeigte sich dann in seinen vielen Farben uns zeigte zugleich die Vergänglichkeit an. Dies wurde einem auf einem Friedhof erst recht bewusst. Doch trotzdem mochte ich diese Jahreszeit. Besonders schön wurde es dann im Winter, wenn es geschneit hatte. Dann legte sich der weiße Schnee über die Gräber und deckte alles unter einer weichen Decke zu. Selbst dann wandelte ich zu gerne zwischen den Reihen der Steine hindurch und dachte darüber nach, was die Menschen, die hier lagen, wohl in ihm Leben erlebt hatten. Wie viel Freude und auch Leid war mit ihnen begraben worden und wer dachte wohl noch an sie. Ich wusste es nicht und so manches Mal, gerade im Winter fragte ich mich dann, wer wohl an mich denken würde, wenn ich einmal nicht mehr da war. Eine Frau hatte ich nicht, Kinder auch nicht. Mit mir würde die Erinnerung an mich wohl auch sterben. Dies hatte mich in einem Winter so betrübt, dass ich seitdem anfing, in die Unterseite jedes Grabsteins meinen Namen einzugravieren. So konnte man dort immer lesen: Gemacht von Jens am ..., und dann kam noch das Datum. Da es darunter stand, konnte es niemand sehen, aber ich bildete mir ein, dass irgendwann einmal dieser Stein abgetragen wurde und ...