1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    einer krächzenden Stimme: "Frau von Hochfeldz lässt sich entschuldigen. Sie bittet euch noch, bis morgen Abend auf sie zu warten. Ich soll euch fragen, ob ihr damit einverstanden seid!" Es war schon komisch, wie er mit mir sprach, denn seine Stimme und sein Sprachgebrauch inclusive Betonung klang etwas seltsam. Man konnte allerdings merken, dass er sich sehr viel Mühe gab, um verständlich zu klingen. Da ich sowieso nichts anderes zu tun hatte und der Gärtnerjob noch warten konnte, willigte ich ein. Immerhin bekam man hier gut zu essen und trinken, was nicht auf meine Kosten ging. Er nickte nur einmal und ging dann mit schleppenden Schritten wieder hinaus. Als die Tür zuschlug, kamen die Gespräche im Raum wieder in Gang. Allerdings nicht lange, denn anscheinend musste die meisten hier sitzenden am nächsten Tag früh raus. Also verabschiedeten sie sich bei dem Wirt und verschwanden einer nach dem anderen. Industrie oder eine größere Stadt gab es im weiteren Umfeld nicht, also ging ich davon aus, dass sie meisten in der Landwirtschaft arbeiteten. Dort wurde normalerweise früh aufgestanden. Zum Schluss verblieb ich allein im Raum und bekam noch ein Bier. Dieses genoss ich noch ein Weilchen und verfolgte dabei den Wirt, wie der das inzwischen fast vollkommen geplünderte Schwein vom Feuer nahm und die Tische putzte. Dann war er irgendwann mit allem fertig. Ich wollte ihn nicht weiter aufhalten und erhob mich von meinem Platz, dann schnappte ich mir meinen Koffer und ging Richtung ...
    Tresen, um nach meinem Zimmer zu fragen. Der Wirt nickte nur einmal, kam hinter dem Tresen vor und ging mir voraus. Da ich das Bild mit der Burg nur mehr oder weniger von der Seite gesehen hatte, drehte ich mich noch einmal um, um es auch einmal von vorne zu sehen. Es sah immer noch sehr dunkel aus, um nicht zu sagen, noch dunkler. Als ich genauer hinsah, stellte ich noch einmal meinen Koffer ab und wischte mir über die Augen. Dann sah ich ein zweites Mal hin und konnte es nicht glauben. Die zuvor hell erleuchteten Fenster waren dunkel. Nichts deutete darauf hin, dass hier einmal zwei helle Punkte in dem Bild gewesen wären. Dabei war ich mir sicher, dass es so gewesen war. Oder hatten mir meine Augen zuvor einen Streich gespielt? Ich konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Daher nahm ich meinen Koffer und folgte nun dem Wirt, der sich wartend vor einer Tür postiert hatte. Nun gingen wir ein Stockwerk höher und ich bekam ein altmodisches, aber sauberes und gemütlich wirkendes Zimmer mit eigenem Bad, worüber ich fast schon verwundert war. Es hätte mich nicht gewundert, wenn im Garten ein kleines Häuschen gestanden hätte und im Zimmer ein Waschtisch mit Wasserkrug und Schüssel. Der Wirt fragte noch, ob ich noch etwas bräuchte, aber ich verneinte. Ich war mehr als gesättigt und die lange Fahrt hierher, steckte mir noch in den Knochen. Ich war mehr als müde und wollte jetzt schlafen. Nachdem der Wirt hinter sich die Tür zumachte, sah ich noch einmal aus dem Fenster, blickte aber in ...
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