1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    darüber aus der wulstigen Stirn zwei gedrehte Hörner wuchsen. Im Gegensatz zu Brunnenfigur versteckte diese Figur aber sein Geschlecht nicht, sonder hielt das übergroße, steife Glied mit beiden Händen umschlossen und präsentierte die gewaltige Eichel, an deren Spitze sich eine feuerrote Flüssigkeit sammelte. Erschrocken öffnete ich meine Augen und konnte nicht verstehen, warum ich so etwas sah. Doch als ich auf den Boden sah, konnte ich in der Mitte des Platzes zwei dunkle Vertiefungen sehen, in der einmal die Hufe der Figur festgemacht worden sein könnten. Sie waren etwa einen Meter tief und hätten gut als Verankerung gedient. Was mich dabei allerdings sehr erstaunte war, dass es mir alles nicht fremd vorkam, sondern sonderbarere Weise vertraut. Es stieß mich nicht in den Maßen ab, wie es eigentlich sollte. Vielleicht auch nur deswegen, weil ich im Hier und jetzt lebte und solche Bilder einen nicht mehr erschrecken konnten. Vor einigen Hundert Jahren hätte das ganz anders ausgesehen. Inzwischen hatte ich etwas Hunger bekommen. Suchte mir eine Mauer aus, die in einem Stück umgestürzt war und somit eine gerade Fläche ergab. Hier öffnete ich das Tuch, was mein Essen beinhaltete. Der Wirt übertraf sich wieder einmal mit der Auswahl. Fünf verschiedene Sorten Hartkäse kamen zum Vorscheinen, dazu zwei unterschiedliche gut abgehangene Würste, die so hart waren, dass man damit jemanden erschlagen hätte, können. Dazu kam ein halber Laib grauem, frisch riechendem Brot zum Vorscheinen ...
    sowie eine Halbliterflasche mit einer dunklen Flüssigkeit. Diese stellte sich als einen tiefroten, schweren Wein heraus, der hervorragende zu dem Käse schmeckte. Also schnitt ich mir mit einem Messer kleine Häppchen vom Käse genauso wie vom Brot ab und steckte sie mir beide genüsslich in den Mund. Es war ein Genuss auf ihnen herumzukauen und es dann mit einem kleinen Schlückchen Wein herunterzuspülen. Während ich so weiter futterte, sah ich mich um und entdeckte immer mehr Details, die ich automatisch immer wieder mit der Burg von Frau Gräfin verglich. Dabei dachte ich einen Moment nach, wie noch ihr Vorname war. Dann fiel er mir wieder ein und ich sagte ihn mir laut vor. "Genefe, Genefe!" Ein wirklich schöner Name. Wenn er auch sehr alt klang, passte er irgendwie zu ihr. Er hatte einen weichen Klang, zumindest wenn man ihn so aussprach, wie ich es tat. Mit Conlin war es nicht viel anders. Auch diesen Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, passte aber genauso zu ihm und der Burg wie Genefe. Weiter kaute ich auf meinem Brot herum und genoss es seltsamerweise an diesem Ort zu sein. Immerhin herrschte eine Totenstille. Aber vielleicht kam es auch daher, dass es relativ warm war und die Sonne ihre hellen Strahlen zur Erde schickte. Plötzlich zuckte ich zusammen, denn hinter mir knackte ein Zweig und in der Stille klang es wie ein Pistolenschuss. Langsam drehte ich mich um, denn wenn es zum Beispiel ein größeres Tier sein sollte, wollte ich es nicht verschrecken. Doch es war kein ...
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