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Die Burg
Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,
hier hing ein mehr als dunkles Bild eines Mannes, was kaum noch zu erkennen war. Auch die Art zu malen war sehr alt und es war eher ein stilisiertes Porträt als eine wirkliche Abbildung des Kopfes. Hier blieb die Gräfin stehen und erklärte mir, was es mit dem Bild auf sich hatte. Es zeigte die erste Abbildung eines Vorfahren von Ihr, was noch vorhanden war. Ihr Stammbaum ging zwar noch weiter zurück, aber über diese Ahnen gab es keine Bilder. Hatte ich jetzt befürchtet einen endlosen Vortrag über jeden zu bekommen, der hier hing, so hatte ich mich getäuscht. Der Vortrag wurde zwar lang, aber alles andere als langweilig. Frau Gräfin konnte so interessant erzählen, dass es einem so vorkam, als wenn sie dabei gewesen wäre. Sie kannte natürlich die Namen und Daten, ließ sie aber nur nebenbei fallen, erzählte dafür aber interessantere Dinge, manchmal sogar lustige Anekdoten über diese oder jenen. Es machte ihr anscheinend besondere Freude darüber zu erzählen, wenn ein schwarzes Schaf in der Familie war oder eine Affäre lief. So manches Mal stahl sich bei mir als auch bei ihr ein Lächeln auf das Gesicht. War sie mir zuvor noch steif und unnahbar erschienen, so kam es mir jetzt nicht mehr ganz so vor. Wir hatten noch die Ahnenreihe noch nicht zur Hälfte abgeschritten, standen wir vor einem eher kleinen Bild einer jungen Frau und mir fuhr es wie ein Schlag durch den Körper. Sie war nicht naturalistisch gemalt, wie es zu der Zeit üblich war, aber ich erkannte sie sofort. Es zeigte ...