1. Die Burg


    Datum: 06.12.2016, Kategorien: Sonstige,

    Wappen zeigte. Aber da ich in der Heraldik nicht so bewandert war, sagten mir die Ornamente darauf nicht viel. Es waren nur zwei Burgen darauf zu erkennen, wobei eine davon teilweise von einem Schwert verdeckt wurde. Es sah so aus, als wenn sie brennen würde und ich meinte, im Hintergrund eine verschwommene Fratze zu erkennen. Aber da das Wappen so hoch hing, konnte ich es nicht genau erkennen. Also drehte ich mich wieder um und ging langsam die Wand entlang, an der mehrere Bilder hingen die irgendwelche Personen zeigte, die mir natürlich nichts sagten. Kurz stand ich vor dem Kamin und bestaunte die gewaltige Größe. Dabei stellte ich mir vor, wie es wohl ausgesehen haben musste, als hier vielleicht ein Fest gefeiert wurde. Dann war hier sicher ein großes Feuer am Brennen und man hörte die Stimmen der Ritter, die emsig von einem Mundschenk versorgt wurden. Wenn ich meine Augen zumachte, dann konnte ich es vor mir sehen und meinte sogar die Becher zu hören, die gegeneinander geschlagen wurden. Dann machte ich meine Augen wieder auf und erschrak gewaltig, als auf einmal jemand neben mir stand. Ich drehte meinen Kopf und sah Frau Gräfin neben mir stehen, wie sie auf eines der Bilder sah. "Habt ihr Interesse an meiner Familie?", sagte sie ohne ihren Blick von dem Bild abzuwenden. Ich sah sie von der Seite aus an und betrachtete sie einige Sekunden lang. Sie sah eigentlich genauso aus, wie ich sie das erste Mal gesehen hatte. Sie wirkte genauso steif, wie ich sie schon einmal ...
    gesehen hatte, doch konnte ich ihre Figur nun seitlich sehen. Das Kleid was sie trug sah fast genauso aus, hatte aber mehr Rüschen an den Ärmelenden und am Hals. Dazu hatte sie ihre Haare dieses Mal nicht in einen Dutt gedreht, sondern waren in einem mittelalterlichen Haarnetz an ihrem Hinterkopf versteckt. "Ich weiß leider nicht viel über die Zeit. Es wäre sicher interessant etwas darüber zu erfahren", antwortete ich ihr. "Es würde mich freuen, wenn sie mir vermitteln würden, wie es hier früher war." Jetzt dreht sich die Gräfin in meine Richtung und sah mir mit ihren unergründlichen Augen tief in die meinen. "Ich werde euch nicht mit langweiligen Zahlen behelligen, aber ich werde versuchen euch die Zeit etwas näher zu bringen. Es kann nicht schaden, wenn ihr einen Eindruck davon bekommt." Daraufhin wandte sie sich von mir ab und ging Richtung Tür. Dabei folgte ich ihr und war verwundert, dass sie nicht im Raum blieb. Stattdessen folgte ich ihr zur nach oben führenden Treppe und stieg diese hinter ihr hinauf. Ich will dabei nicht verschweigen, dass ich ihr dabei auf den wohlgeformten Hintern starrte, der sich vor mir wiegend aufwärts bewegte. Am Treppenende angekommen staunt ich nicht schlecht, als ich in einem überlangen Flur stand, an dem der ganzen Länge nach, große und kleine Bilder hingen. Sie zeigten alles irgendwelche Porträts von Männern und Frauen. Wir gingen an ihren entlang bis zum Ende oder Anfang, wie man es auch immer sah. In diesem Fall war es eher ein Anfang, denn ...
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