1. Weihnachten


    Datum: 18.11.2016, Kategorien: BDSM,

    aufpassen, stachlige Kaktusblüten lagen überall. Ihr Blick schweifte über den Strand, bevor er wie immer am Wasser hängen blieb und sie dem kindlichen Impuls widerstand, sich einfach in die Gischt zu setzen. Eine Weile hüpfte sie, um den Wellen auszuweichen. Fröhlich lief sie am Wasser entlang bis zum nächsten Hotel. Ein altes, verfallenes Anwesen. Niemand wohnt mehr dort, gut bewacht von ein paar Gustorios, kubanische Sicherheitsbeamte. Von denen gibt es dort mehr als Zuckerohrhalme. Sie durchquerte das Hotelgelände und stand mitten auf der einzigen Straße des Ortes. Santa Lucia ist abgesehen vom wohlklingenden Namen ausgesprochen hässlich. Abgesehen von vier oder fünf Hotels gibt es faktisch nichts. Außer einer Art Ghetto vor dem sie jetzt stand. Provisorisch zusammen gezimmerte Hütten. Zwei hässliche Plattenbauten ohne Fenster, eine Schule auf deren Vorplatz die Ziegen grasten. Sie klopfte an die Tür von casa Juana, trat ohne auf Antwort zu warten ein. Nur ihre Tochter Isa saß rauchend am Tisch und lackierte sich die Nägel. Im Nachthemd, mit Lockenwicklern und sichtlich erfreut sie zu sehen. Johanna bekam ihren Kaffee. Sie plauderten wie immer in einer Mischung aus verschiedenen Sprachen miteinander. Isa und sie verstanden sich. Sie mochte das Mädchen, zehn Jahre jünger als sie, war sie wie eine kleine Schwester. Isa war eine Hure mit Herz, mit einem Traum, dem Elend entkommen zu können. Isa weinte manchmal, wenn sie nachts von einem Freier nach Hause kam. Dann hat sie ...
    mit Johanna Rum gesoffen und auf die Männer dieser Welt geschimpft. Isa war 19. Heute blieb Johanna nicht lange. Sie verabschiedete sich bald, denn sie konnte auch hier keine Ruhe finden. Bevor sie ging, lackierte ihr Isa noch die Nägel. In einem sehr dezenten Scharlachrot. Jetzt sehe ich aus wie eine puta, lachte sie. Das bist du doch, grinste Isa. Sie lief zurück zum Hotel, inzwischen war es fast Mittag. Am "el Rapido" einem kubanischem Imbiss waren die ersten älteren Herren versammelt. Deutsche, Holländer, seltener Italiener. Sie schwitzten ihre Achselshirts voll, das Bier kühlte von Innen und sie berichteten von den heißen Erlebnissen der Nacht. Mit jedem Bier wurde die Frau schöner und am Ende des Tages war auch ein 80jähriger überzeugt davon, dass seine 20jährige chica nur aus Geilheit und Liebe ihm zu willen wäre. Die perfekte Illusion. Nein, auch hier konnte sie ihn nicht entdecken. Und sie war wirklich froh darüber. Kopfschüttelnd beschloss sie zurück zum Hotel zu gehen. Das kann doch nicht sein, dass du hier anfängst nach diesem Mann zu suchen. Er weiß doch, wo er dich finden kann. Schluss jetzt. In der Halle winkte der Porte sie zu sich. Auch das noch. Kühl schob er ihr ein Päckchen über den Tresen. Fragend sah sie ihn an. "Your husband" sagte er schulterzuckend. Ihr Herz hüpfte vor Freude und Aufregung. sie eilte zu ihrem Zimmer. Am liebsten hätte sie es schon unterwegs aufgerissen. Sie schüttelte es. Kein Klappern. Kaum im Zimmer riss sie es auf. Ein Brief fiel auf ...
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