1. Beelitz-Heilstaetten 03: Wahrheit


    Datum: 24.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    einem anderen Bauwerk im Keller ankamen: die Männerlungenheilstätte. Wir liefen wieder zwei Stockwerke nach oben und bogen in einen Flur ab. Am Ende sah ich viele alte Schränke aufgereiht. Sie küsste mich noch einmal, danach schlüpfte sie hinter den Schränken hindurch. Dahinter war eine verschlossene Tür, die im unteren Bereich herausgebrochen war. Ich sah ihren süßen Hintern hindurch verschwinden - und hatte selbst Probleme hier durchzukommen. Auf der anderen Seite feuerte sie mich bereits an. "Willkommen!" "Und hier lebst du?" "Ja, zur Zeit!" Ich blickte umher. Dieser Bereich sah wohnlicher aus als die andren Räume und Säle. Die Wände waren bunt gestrichen, die Fenster weitestgehend intakt. Auf dem Boden lagen viele Matratzen. Einige waren aufeinandergeschichtet und mit einem Bettlaken abgedeckt. Wir setzten uns drauf. "Ich kann dir leider nicht viel zu Trinken hier anbieten! Nur etwas Wasser." "Das macht doch nichts!" "Was ich aber noch nicht verstanden habe: wie kommt es dazu, dass du hier wohnst?" "Ich hatte befürchtet, dass du das fragst! Das ist eine lange Geschichte." Und so begann sie mir ihr Leid zu erzählen. Von ihrer Mutter, die Alkoholikerin wurde. Und ihrem Vater, der die Familie eines Tages sitzen ließ, was die Mutter wiederum nicht verkraftete. "Sie wurde zur Furie. Sie schrie mich fast jeden Tag an. Sie schlug mich. Es tat weh. Ich versuchte, immer länger in der Schule zu bleiben. Oder hing auf der Straße ab. Nur das machte es nicht besser. Es konzentrierte ...
    die Hölle auf den Abend. Und irgendwann wollte ich einfach nur noch raus. Ich war damals 15. Und so packte ich meine Schultasche eines Tages nicht mit Büchern, sondern ein paar Klamotten und Essen. Ich kramte noch das Geld zusammen, was ich fand und meine Mutter noch nicht versoffen hatte. Und dann ging ich nicht zur Schule, sondern nutzte den zeitlichen Vorsprung aus." "Du bist aber doch nicht erst 15, oder?" "Nein, nein. Das ist schon ein paar Jahre her. Meine Hoffnung war Berlin, ich hörte von Leuten, die alte Häuser besetzten und wo man wohnen konnte. Ich fand schnell Unterschlupf." "Und wie bist du dann hierher gekommen?" "Das mit dem Haus lief erst einmal eine Weile gut. Ich hatte schnell ein paar Freunde gefunden. Es machte irgendwie Spaß, den ganzen Tag irgendwo herumzuliegen. Und dann sollte das Haus geräumt werden. Viele hatten Angst, dass sich solche Straßenschlachten wie einige Jahre zuvor wiederholten. Damals standen gut 100 Bewohner 3000 Polizisten gegenüber. Es flogen Flaschen, Steine und Polizeiknüppel durch die Straße. Aber davor hatte ich noch nicht einmal die meiste Angst. Ich erfuhr, dass meine Mutter eine Suchanzeige bei der Polizei geschaltet hatte. Ich durfte also der Polizei nicht in die Arme laufen." Ich hatte das Gefühl, sie war unheimlich glücklich, endlich jemand gefunden zu haben, dem sie ihr Erlebtes anvertrauen konnte. "Mit Jenny freundete ich mich an - und wir zogen dann gemeinsam ein paar Straßenzüge weiter in ein anderes besetztes Haus. Da war ...
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