1. Wenn Einer Eine Reise Tut


    Datum: 20.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Kellnerin starrte Benjamin fast schon erbost aus. "Schon in Ordnung," sagte Angelika und wischte sich eine imaginäre Träne aus dem Augenwinkel. "In Wien wird in einem guten Kaffeehaus immer Wasser zum Kaffee serviert," klärte sie Benjamin auf, "Das ist Teil der Wiener Kaffeehaustradition. Bei euch in Deutschland ist das ja anscheinend nicht so." "Nee, da kannst du Sprudel extra bestellen. Jetzt habe ich mich wohl blamiert, oder?" "Halb so wild. Die Kellner werden damit bestimmt fertig werden." "Was machst du? Dein Outfit ist sieht zwar sexy, aber doch sehr nach Job aus." "Danke," ihre dunkelbraunen Augen bekamen einen verlegenen Ausdruck, "Ich bin Bankangestellte." "Klingt ja nicht als ob es dein Traumjob wäre." "Ach, es wird gut bezahlt. Manchmal kann ich mir andere Jobs vorstellen." Langsam rührte sie in ihrer Tasse. Benjamin konnte keine verdächtigen Ringe an ihren schlanken Fingern entdecken. Angelikas lange Fingernägel waren bunt lackiert und perfekt manikürt. Irgendwann im Laufe des Gesprächs mit Angelika fasste sich Benjamin ein Herz, und berührte, fast wie zufällig Angelikas Finger. Für Benjamin war dieser Augenblick immer der spannendste. Er bezeichnete es als Gefühlsbarometer, denn die Reaktion einer Frau zeigte ihm immer was er zu erwarten hatte. Zuckt die Hand gleich außer Reichweite, dann hatte er keine Chance. Bleibt die Hand liegen, dann kann das zwei Gründe haben. Sie will mehr, oder sie will doch nichts. Wird die Hand aber aktiv, dann hat er einen ...
    Volltreffer gelandet. Angelikas Hand blieb liegen, und ihre Augen leuchteten. "Wie viele Länder hast du als Schiffskoch bereist?" "Bereist kling gut," seufzte Benjamin, "Ich war in zwanzig Länder. Gesehen habe ich aber nur die Häfen. Schiffskoch zu sein klingt romantischer als es ist. Die Kombüse liegt unter Wasser, ist stickig und du bist einer von fünfzig die in der heißen Küche steht. Wenn du nicht gerade in deiner Koje pennen kannst, hast du Dienst. Glaub' mir, bevor du an Land gehst, legst du dich lieber aufs Ohr." "Irgendwie ist das schade," sagte sie verträumt. Angelikas Finger glitten über Benjamins Handrücken, was bei ihm das Herz vor Glück springen ließ. "Wo wohnst du eigentlich?", fragte Angelika interessiert. "Im Hotel Silbermond." "Eigentlich wollte ich wissen wo du deine Wurzeln hast." "Verzeihung, ich wohne in einem Vorort von Düsseldorf. Und du?" Angelika biss sich auf die Unterlippe, was sehr erotisch wirkte. "Zehn Minuten von hier, wenn man langsam geht," hauchte sie. Plötzlich wurden beide aus den Gedanken gerissen. Die Kellnerin wollte kassieren. Benjamin übernahm die Rechnung. "Das nächste Mal bezahle ich," sagte Angelika lächelnd. Benjamins Puls erhöhte sich bei dieser Aussage. 'Volltreffer', dachte er still. Laut sagte er: "Wenn du schnell genug bist." Als Angelika aufstand, ließ Benjamin seinen Blick über ihren Körper gleiten. Sie war schlank, das konnte er sehen, mehr aber nicht. Benjamin wollte ihre kleine Aktentasche tragen, aber Angelika ließ das nicht zu. ...
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