1. Wenn Einer Eine Reise Tut


    Datum: 20.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    "Das geht schon," sagte sie. Ihr Blazer war wieder korrekt zu geknöpft, was Benjamin bedauerte. Zu gern hätte er noch einmal einen Blick durch das Oberteil geworfen. Erst jetzt sah er Angelikas Schuhe. Es waren hohe Stillethos, und die Nadelstreifhose die sie trug verbargen die hohen Absätze. Langsam spazierten sie vom Dom aus in die entgegen gesetzte Richtung. Benjamin legte einen Arm um ihre schlanke Hüfte. Angelika ließ sich das nicht nur gefallen, sondern tat es ihm gleich. So nah neben einander roch er Angelikas blumiges Parfum. Sein Deo war schon verflogen. Immer wenn ihnen jemand entgegen kam, schmiegte sich Angelika fest an Benjamin, was ihm gefiel. Angelika erzählte ihm in der Zwischenzeit kleine Geschichten zu den verschiedenen Häusern. Anscheinend hatte jedes Haus in der Innenstadt seine Legende. "Ich habe morgen frei. Falls es dich interessiert könnten wir an einem Stadtspaziergang teilnehmen. Dort erfährt man allerlei Geschichten. Ich besuche manchmal diese Spaziergänge, und so erfährst du bestimmt mehr über Wien, als beim Sightseeing," meinte Angelika. "Das können wir gerne machen." Vor einem breiten Doppeltor aus grün gestrichenem Holz blieb Angelika stehen. Benjamin wusste sofort, dass jetzt ein entscheidender Augenblick kam. Sie drehte sich zu Benjamin und sah tief in seine blauen Augen. Benjamin sah das Glänzen in Angelikas Blick. Eine Haarsträhne fiel in ihr ovales Gesicht. Benjamin strich es ihr sanft hinter das Ohr. Ihre Lippen zuckten leicht. ...
    Benjamin näherte sein Gesicht. Ihre Nasenspitzen berührten sich und dann trafen sich ihren Lippen zu einem zärtlichen Kuss. Benjamin fühlte das Pochen ihres Halses auf seiner Hand. Sie war nervös. "Ich..," begann sie, "bin nicht gut in solchen Dingen." Angelika wirkte wie in einem Zwiespalt der unüberwindlich schien. Benjamin wartete mit geduldigem Blick in ihren dunkelbraunen Augen. Erst jetzt nahm er Angelikas dichte Augenbrauen war, die ihr Gesicht so anziehend, sinnlich und irgendwie rassig machten. Ein plötzlicher Gedankenblitz von behaarten Armen und Beinen durchzuckten sein Hirn. Dank seiner Kontaktlinsen konnte Angelika die schnelle Veränderung seiner Pupillen nicht sehen, die sich ganz kurz weiteten. "Komm mit," forderte sie Benjamin mit fast schon flehenden Blick an. Benjamin lächelt sie an: "Gern. Wenn du das möchtest." Angelikas Stillethos klackerten auf dem Fliesenboden des Hausflurs. Die Luft roch alt und irgendwie muffig, allerdings nicht unangenehm. Im Hausflur war es angenehm kühl. Angelika führte ihn an der Hand. Eine geschwungene Steintreppe führte in den ersten Stock. Das Geländer war aus kunstvoll geschwungenen Schmiedeisenteilen, mit einem abgegriffenen Holzlauf. Angelika blickte am Treppenabsatz nach links. Benjamin folgte ihrem Blick. Der Flur war leer. Türen führten auf der einen Seite ohne Zweifel in Wohnungen. Es waren hohe Doppelflügeltüren mit Glaseinsätzen. Die Türen auf der anderen Seite, kleine einfache Holztüren gaben Benjamin noch Rätsel auf. ...
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