1. Urlaub mit Mama


    Datum: 17.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    zu leben -- das gibt doch immer nur Gerede." "Soll es doch -- deswegen heirate ich doch nicht übermorgen schon wieder -- ich müßte doch Ingwer doch schon besser kennenlernen." "Das hast du doch vielleicht schon -- wie ich dich kenne." "Ach, Mama, nein so hab ich ihn noch nicht kennengelernt, wie du es wieder meinst, aber gönn mir doch auch bitte mein etwas freieres Leben, als du es hattest." "Ja, ja, du und Klara, ihr steckt wieder gegen mich unter einer Decke." "Das tun wir nicht -- und gegen dich schon gar nicht, Mama!" Beim Abendessen aber hörte meine Mutter interessiert zu, wie ich von unseren Friesisch-Studien und von Ingwers Klavierspiel erzählte, und sie zeigte so viel Interesse, daß ich aufstand, Ingwer anrief und ihn fragte, ob er was dagegen hätte, wenn ich auch meine Mutter zum Zuhören mitbrächte. "Nein, überhaupt nicht, bring sie doch schon morgen mit, wenn es euch paßt." Und so begaben wir uns nach einem mir jetzt schon recht langweiligen Tag am Strand zum five-o-cklock tea zu Ingwer, ich diesmal etwas züchtiger in einem dreiviertellangen glockigen Sommerkleid. Ingwer war es gelungen, in seiner Wohnung eine noch perfektere Ordnung herzustellen. Er bewirtete uns wieder mit friesischen Herrlichkeiten, "ehrlicherweise gesagt: nicht selbst gebacken, sondern ,nur` gekauft", und aus Rücksicht auf meine Mutter setzten wir diesmal unsere friesische Lektüre nicht fort, sondern schritten gleich nach dem Tee zur musikalischen Darbietung. Mama tat etwas konsterniert, als ...
    sie in ein Junggesellen-Schlafzimmer, dazu noch in eines mit einem französischen Bett, geführt wurde, und ließ sich nur schwer von Ingwers Erklärung des mangelndes Platzes im Wohnzimmer beruhigen. Als aber die ersten Töne von Brahms' Haydnvariationen erklangen, war sie sozusagen hin und weg, schloß die Augen und genoß die wirklich hervorragende Interpretation. Als Ingwer fertig war, lobte sie sein Spiel enthusiastisch und fragte dann: "Herr Ingwer", -- sie sagte tatsächlich "Ingwer"! -- "können Sie vielleicht auch die Händel-Variationen spielen, die haben unserem Vater so gut gefallen, und er hat sie auch selbst gespielt." "Ja, Frau Heilburg, ich kann's versuchen, aber die sind natürlich viel schwerer." Und dann spielte er auch diese herrlichen Stücke so ergreifend, daß uns beiden Weibern die Tränen kamen, wir in Erinnerung an meinen Vater Händchen hielten und nach Tempos kramen mußten. Ingwer merkte, wie ergriffen wir waren, ließ sich aber nichts anmerken, sindern spielte alle dreißig Variationen und auch die lange Fuge. Dann entschuldigte er sich: "Das tut mir leid, daß Ihnen diese Musik so nahegeht -- ich hätte sie vielleicht nicht spielen sollen." "Doch, doch, Herr Ingwer -- nur da kommen einem eben die Erinnerungen an meinen lieben Mann --" "-- und meinen Vater", sekundierte ich. "Darf ich euch aber vielleicht zum Abschluß noch was Lustigeres spielen?" "Ja", sagte meine Mutter noch mit Tränen in den Augen, "wie lassen uns überraschen." Und Ingwer spielte einige Branles im ...
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