1. Urlaub mit Mama


    Datum: 17.11.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ganz passabel. Auf Ingwers Bitten spielte ich dann auch noch meine Glanznummer seit Klavierunterrichtstagen: die Französische Suite in E-Dur. "So", sagte ich, als ich mit dem langen Stück fertig war, "für heute müssen wir aufhören. Du weißt ja wohl auch: Ab acht Uhr abends gilt solche Musik in Deutschland als ,Lärm`. Ich hab zwar bei den Nachbarn gesagt, ich würde heute wahrscheinlich auch etwas später noch spielen, aber man muß ja nicht übertreiben. Wir können ja dann morgen früh noch etwas spielen, ich glaube, wir dürften ab sieben!" "Na, dann danke ich für das schöne Konzert, und ich brat dir gern die Schollen -- du weißt, in Küchendingen bin ich ganz gut." "Und ich bin darin gar nicht doll und mach mir fast immer nur was Fertiges. Wenn du es nicht lassen kannst -- gern, dann brat die Schollen! Willst du dir was anderes anziehen, sonst hab ich hier eine Schürze." "Danke, ich nehm die Schürze. Ein Meisterkoch kleckert nicht." "So eine Urweisheit sollte man eigentlich auf lateinisch sagen!" "Coquus mester ... -- ach, Quatsch, du bist doch Lateinlehrerin!" "Aber nicht für Küchenlatein! Wieder mußten wir lachen, und wir küßten uns zum zweiten Mal für den heutigen Abend ausgiebig; diesmal forschte Ingwer auch schon nach den Ein- und Ausgängen meiner unübersichtlich fallenden Garnitur. "Ingwer, was machst du, du hast gesagt, du wolltest Cembalo spielen --" "Aber ich dachte, wir könnten danach auch --" "-- auch was?" "Na ja, miteinander -- nachts -- zusammen --" "-- friesisch ...
    lesen?" "Ach so: Ja, das auch. Ich hab ja ganz vergessen: Ich hab dir hier diese Geschichte der friesischen Sprache mitgebracht --" "Die sieht ja ganz alt aus; hast du die aus einem Antiquariat?" "Das ist immer noch die beste friesische Sprachgeschichte, wo gibt --" "Das weiß ich auch --" "Nein, sie ist aus meiner Sammlung --" "Aber das kann ich doch nicht annehmen, Ingwer!" "Ich krieg die schon noch wieder aus einem Antiquariat, bitte nimm sie -- als Dank für alles!" "Danke, Ingwer", sagte ich und küßte ihn wieder, fuhr dann aber in sachlichem Ton fort: "Und jetzt denkst du, ich kann nachher nicht ,Nein` sagen." "So mein ich das doch nicht. Natürlich kannst du jederzeit ,Nein` sagen." "Ein junger Mann auf dem Weg zu seiner Braut, das ist eine unmoralische Bettgenossenschaft." "Ich hatte gedacht, du sähst das -- freier, lockerer --" "Früher vielleicht -- aber man wird ja älter, gesetzter -- man schätzt wieder die traditionellen Werte --" "Aber nun hör schon auf! Welcher Politiker war das, der gesagt hat, wenn man anfängt, von den ,Werten` zu reden, dann wird es erst richtig gefährlich." "Glotz?" "Ich glaub, es war ein anderer!" Wir konnten nicht mehr vor Lachen, bei unserer nun folgenden Kußorgie gelang es Ingwer schon, zu meinem Busen durchzustoßen, aber ich wehrte ihn noch ab und sagte: "Du wolltest doch die Schollen braten?!" "Ach ja, richtig, jetzt merk ich erst, was ich für Hunger hab." "Dann brat auch noch die Reserveheringe, die ich im Kühlschrank hab. Cembalo spielen ...
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