1. Der Spielzeugmacher Teil 02


    Datum: 10.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Horizont, als Martin endlich müde und zerschlagen den nördlichen Waldrand erreichte. Mit klopfendem Herzen betrat er die kleine Lichtung vor Johannas Hütte und betete, die Kräuterfrau möge ihn nicht sofort zum Teufel jagen. Als hätte er es mit der Kraft seiner Gedanken heraufbeschworen, flog in diesem Moment die kleine, krumme Tür der Kate auf und das rothaarige Weib stürmte ihm wie von Sinnen entgegen. Aber es war keine Freude, die sich in ihrem Gesicht abzeichnete, blanker Hass stand darin geschrieben. "Verschwinde!", keifte sie los. „Gib Fersengeld, verdammter Hund, ich will dich hier nicht sehen, nie wieder will ich auch nur ein Sterbenswort mit dir reden!" Ohne dass Martin auch nur eine Silbe hätte entgegnen können, bückte Johanna sich nach dem nächst bestem Stein und warf ihn mit aller Kraft in seine Richtung. Nur knapp verfehlte dieser sein Ziel. Aber schon Sekunden später spürte Martin einen schmerzhaften Aufprall über seinem linken Auge. Seine Haut platzte auf, Blut lief ihm über sein Gesicht -- Johannas zweiter Stein hatte getroffen. Erschrocken tastete er nach der klaffenden Verletzung und auch das Kräuterweib war für den Moment wie erstarrt, fast schien es, als hätte sie gar nicht treffen wollen. Kraftlos ließ sich Martin auf die Knie fallen, wollte Johanna endlich um Verzeihung bitten. Zögernd kam sie auf ihn zu und schaute auf das helle, rote Blut, welches aus der offenen Wunde quoll. "Johanna, bitte...", begann Martin mit bebender Stimme. „Ich weiß, ich habe ...
    dir großes Unrecht getan. Ich wusste es nicht besser, war voller Hass und Angst, nun, wo ich wieder bei Sinnen bin, flehe ich dich an: Verzeih mir!" Die Kräuterfrau stutzte. Noch nie in ihrem erbärmlichen Leben hatte ein Mann so offenen Herzens zu ihr gesprochen. Sie kannte seit ihrer Kindheit nur Beschimpfungen und Unrecht, sodass Martins Worte direkt zu ihrem Herzen drangen. Ihre großen, grünen Augen füllten sich mit Tränen als sie vor ihn hintrat und ebenfalls auf die Knie sank, um ihn wortlos zu umarmen. Schluchzend hielten sich die beiden in den Armen, froh, einander wieder gefunden und verziehen zu haben. Bis tief in die Nacht saßen sie später im Schein der Feuerstelle in Johannas Hütte zusammen und Martin musste in allen Einzelheiten von den Ereignissen der letzten Monate berichten. Aufmerksam hörte Johanna zu und oft schien es, als empfände sie Freude darüber, dass sich sein Denken und Fühlen so verändert hatten. Irgendwann übermannte Martin die Müdigkeit und er bat die Kräuterfrau um ein Nachtlager, möge es auch noch so karg sein. Dann aber lag er noch lange wach und grübelte darüber nach, wie sein Leben weiter gehen sollte, bis ein unruhiger Schlaf sich seiner bemächtigte. Als der Morgen graute, wurde Martin von den Geräuschen geweckt, welche Johanna verursachte, als sie mit ihrem Tagwerk begann. Sie schien in dem Glauben, dass ihr Gast noch tief und fest schlafen müsse, denn sie war ohne jede Kleidung damit beschäftigt, warmes Wasser zu bereiten, um sich zu waschen. ...
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