1. Anna macht Ferien


    Datum: 30.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    antraf. Hatte sie richtig hingesehen? War er etwa nicht mit eingestiegen? Langsam dämmerte es ihr: Wahrscheinlich hatte er bei seinen Eltern diese Auszeit durchgesetzt und sie hatten den Städteausflug ohne ihn angetreten, damit er in Ruhe lernen konnte. Kurzerhand änderte Anna ihren Plan und setzte sich zwei Tische weiter, um ebenfalls einen Kaffee zu bestellen. Just in dem Moment, in dem sie die dampfende Tasse an die Lippen führte nahm auch der Junge einen Schluck von seinem Kaffee. Ihre Blicke trafen sich, sie lächelte ihn an und er lächelte verstohlen zurück. "Mein Gott, was mache ich hier eigentlich?", fragte sie sich augenblicklich. "Ich flirte hier gerade einen Jungen an, der mein Sohn sein könnte. Anna, reiß dich zusammen und dreh' eine Runde im kühlen Atlantik!" Aber das tat sie mitnichten. Unter dem Vorwand, ihren Stuhl nach der Sonne auszurichten drehte sie sich so hin, dass der Junge sie in voller Pracht bewundern konnte. Sie schlug ihre langen braunen Beine übereinander und schlürfte weiter genüsslich ihren Kaffee. Wie zufällig zupfte sie ihr Bikini-Oberteil zurecht und strich sanft an ihren wogenden Brüsten entlang. Zufrieden stellte sie fest, dass sie sich selbst so attraktiv wie lange nicht mehr fand und der Junge nun immer öfter verstohlen zu ihr hinüberschaute. Welcher Teufel ritt sie bloß? Langsam schob sie sich den süßen Keks, der zum Kaffee gehörte in den Mund, als die italienische Witwengruppe anrückte und unter mediterranem Geschnatter den Tisch ...
    zwischen ihr und dem Jungen in Beschlag nahm. Sie landete unsanft in der Realität, packte ihre Badesachen, erhob sich und ging zum Strand. Hier ließ er sich den ganzen Tag lang nicht blicken. Abends saß er dann mit seinem obligatorischen Buch an der Hotelbar. Anna hatte für den letzten Abend ihr liebstes einteiliges, hellgraues Seidenkleid angelegt, das in aller Schlichtheit ihre Figur perfekt umspielte und ihre vollen Brüste wunderbar zur Geltung brachte. Sie wollte sich ihm ein letztes Mal zeigen, wollte ein letztes Mal einen verstohlenen begehrlichen Blick von ihm spüren. Hätte sie ernsthaft darüber nachgedacht, hätte sie sich wahrscheinlich selbst einen Vogel gezeigt. Aber das Blitzen in seinen Augen, das sie am Vormittag auf der Terrasse bemerkt hatte, hatte ihr so unendlich gut getan. Leider bemerkte er davon nichts, denn er hatte dem Raum den Rücken zugewandt und war auf einem Barhocker in seinen Wälzer vertieft. Sie setzte sich auf einen Sessel und blätterte gedankenverloren in einer portugiesischen Frauenzeitschrift. Und obwohl sie sich die beste Mühe gab, den Anblick des nackten Jungen in der Mittagssonne und den angedeuteten Flirt auf der Hotelterrasse aus ihrem Gedächtnis zu verbannen - die Bilder drängten sich ihr immer wieder auf. Zwei Martinis gelangten nacheinander an ihren Tisch. Zwei Martinis lang ärgerte sie sich über sich selbst. Sie wusste nichts mit sich und dem angebrochenen Abend anzufangen. Ihre Unschlüssigkeit machte sie nur noch hilfloser. Aber zu was ...
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