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Irgendwo zwischen Berlin und Wolfsburg
Datum: 27.07.2018, Kategorien: Reif,
22.00 Uhr, Berlin Hauptbahnhof, 10 Grad unter null und endlich mit einer Verspätung von 30 Minuten fährt sein Zug ein. Jan nimmt seine Tasche und sucht seinen Platz, Platzreservierungen macht er seit er von München nach Hannover, entweder stehen oder aber im Flur auf dem Boden sitzen musste, immer. Er fährt gerne mit dem Zug, besonders abends oder nachts. Als er das sechser Abteil mit seinem Platz gefunden hat schaut er aus dem Fenster. Das verschneite Berlin zieht daran entlang, die Häuser verändern sich, aus Wohnblocks, werden Ein- und Zweifamilienhäuser dann wird es dunkel. Hier und da noch kleine Lichter in der Nacht die anzeigen dass es dort hinter den Feldern Häuser gibt. Er lehnt sich zurück und schaut noch mal in die Unterlagen der Tagung. "Ökonomisierung der Hochschule, was ist zu tun?" Eigentlich ein interessantes Thema, eigentlich sein Thema. Aber es war wie so oft, wenn zu viele Menschen, mit zu viel Wissen und Theorien im Kopf zwei Tage in einem Saal eingesperrt werden. Es wird geredet, diskutiert bis alle besoffen von ihren eigenen Worten, den anderen nicht mehr zuhören können oder wollen. Wie hat es Woody Allen in Stadtneurotiker genannt? Geistige Masturbation. Ja genau, das war es und wenn man das wörtlich nimmt hatte er an einer Orgie teilgenommen. Er schließt die Augen, hört die Schienen unter sich, fühlt den Zug der sich durch die Nacht arbeitet. Im Halbschlaf merkt er noch dass der Zug langsamer wird und in den nächsten Bahnhof einfährt. Petra geht durch ...